Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat gegen einen 25 Jahre alten Mann aus Ludwigshafen Anklage wegen Verdachts des versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und Verstoß gegen das Waffengesetz erhoben. Ihm wird vorgeworfen, am Abend des 13. Juni an den tumultartigen Auseinandersetzungen im Mannheimer Stadtteil Jungbusch teilgenommen und dabei mehrere Schüsse aus einer scharfen Pistole abgegeben zu haben. Hierbei schoss er nach dem Ergebnis der Ermittlungen unter anderem in der Beilstraße aus acht bis zehn Metern Entfernung auf eine fünfköpfige unbeteiligte Personengruppe. Das Projektil schlug etwa in 1,8 Meter Höhe im Schaufenster eines Internetcafés ein, ohne einen der Menschen zu treffen. Zwei Personen erlitten einen Schock und brachen zusammen. Aufgrund der Schusshöhe geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass der Angeschuldigte tödliche Folgen zumindest billigend in Kauf genommen hat. Er wurde kurz darauf in Tatortnähe vorläufig festgenommen und befindet sich in Untersuchungshaft. Die Schusswaffe, für die er keine Erlaubnis besaß und die er in ein Gebüsch geworfen hatte, konnte durch die Polizei sichergestellt werden. Der wegen gefährlicher Körperverletzung vorbestrafte Verdächtige hat sich auf Notwehr berufen, was die Ermittlungsbehörden jedoch als Schutzbehauptung werten.
Ausgangspunkt der schweren Auseinandersetzungen waren offenbar Geldstreitigkeiten und verbale Provokationen am Nachmittag des selben Tages in der Mannheimer Innenstadt, in die der Bruder eines Freundes des Beschuldigten verwickelt war. Die Situation eskalierte, nachdem es zu ersten Tätlichkeiten und Racheaktionen gekommen war und beide Seiten „Verstärkung“ herbeiriefen. Die Situation verlagerte sich gegen 18:30 Uhr in den Jungbusch, wo sich eine Massenschlägerei mit zahlreichen Beteiligten entwickelte, bei der man auch mit Stöcken und Baseballschlägern auf einander losging. Vier Verletzte mussten im Krankenhaus behandelt werden.
Ein Termin bei der zuständigen Schwurgerichtskammer des Landgerichts Mannheim ist noch nicht bekannt.
Während nunmehr das erste Verfahren durch Anklageerhebung abgeschlossen werden konnte, dauern die polizeilichen und staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen weitere Beteiligte an.
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Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Mannheim:
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