Anfang der letzten Februarwoche luden die Kinder und die Leiterin des katholischen Eltern-Kind-Zentrums St. Bonifatius, Frau Martina Hartmann, die Presse zum Start ihrer Aktion gegen den übermäßigen Hundekot auf den Gehwegen des Wohlgelegens ein. Voller Enthusiasmus wurden die im Kindergarten entstandenen Hinweisschilder mit dem Motto „Hundehaufen buuuh, nicht an meinem Schuh“ von den Kindern am Kindergartenzaun an der Ecke Weylstraße/Nebeniusstraße aufgehängt.
Schon auf dem Weg zum Termin war Vorsicht geboten, da der Gehweg direkt vor dem Kindergarten gepflastert von Hundekot war. Auch am Ort des ersten Plakats lag wie exemplarisch ein Haufen und das, obwohl genau auf der gegenüberliegenden Seite ein Tütenspender steht.
Die stadtweite – ja eigentlich bundesweite – Problematik des Liegenlassens von Hundekot durch die Besitzer, hat auch das Wohlgelegen fest im Griff. Dabei gäbe es Alternativen, wenn denn die Disziplin der Hundefreunde stimmen würde. Neben der Leine sollten Tütchen zum Entsorgen des Geschäfts der Vierbeiner zu jedem Gassigehen gehören. Wer ein Problem damit hat, den Unrat seines felligen Freundes wegzumachen, sollte vielleicht besser von vornherein von der Anschaffung absehen. Falls die eigenen Tüten ausgegangen sind, stehen an vielen Orten Spender bereit und der Hund kann auch noch fünf Minuten bis zur nächsten Gelegenheit warten, wenn die Erziehung stimmt. Auch beim Herrchen oder Frauchen. Mehr Tütenspender wären eine weitere mögliche Maßnahme, sofern sich Paten finden, die sich um die regelmäßige Befüllung kümmern.
Im Wohlgelegen gibt es keinen ausgewiesenen Platz für Hunde. Während die restlichen, flussnahen Neckarstädter Hundebesitzer gern ans Neckarufer gehen, um die Vierbeiner rennen zu lassen, sind die Bewohner des Wohlgelegens an den meisten Seiten von nutzbaren Grünflächen abgeschnitten. Der Eisenlohrplatz sowie die Windsoranlage jenseits der Friedrich-Ebert-Straße werden zwar jetzt bereits als Ausgehplätze für Hunde genutzt und dementsprechend sehen die Grünflächen auch aus, gedacht sind die Flächen dafür aber nicht. Noch nicht. Sinnvoll wäre es vielleicht, einen der Plätze als Hundeplatz auszuweisen und die Pflege dort entsprechend anzupassen, schlägt Quartierbüroleiter Benjamin Klingler vor. Im benachbarten Herzogenried gibt es beispielsweise einen selbstverwalteten Hundeplatz.
Wichtig war es den Kindern und anwesenden Erwachsenen zu betonen, dass Hunde im Quartier durchaus erwünscht sind. Es soll vielmehr ein angenehmes Zusammenleben ermöglicht werden und dem sich verbreitenden Hundehass entgegengewirkt werden. Denn nicht die Tiere sind Schuld am Kot, sondern die Haltung der Halter/innen.