Am Donnerstag, den 11. Juni, um 19.30 Uhr veranstaltet der Bürgerverein Neckarstadt im Bürgerhaus Neckarstadt in der Lutherstraße 15-17 den traditionellen Neckarstädter Kandidatencheck.
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In seiner Pressemitteilung schreibt der Bürgerverein:
Die Podiumsdiskussion bietet den drei OB-Kandidaten Peter Kurz, Peter Rosenberger und Christopher Probst unmittelbar vor dem 1. Wahlgang die Möglichkeit, ihre Vorstellungen über die künftige Politik für Mannheims größten Stadtteil zu erläutern.
Es stehen allerdings vier Namen auf dem offiziellen Stimmzettel. Nun haben wir uns in der Redaktion lange Gedanken gemacht und mit einigen Vertretern der Stadtgesellschaft diskutiert, welche Rolle dieser vierte Kandidat bei dieser Oberbürgermeisterwahl spielt, der bei fast allen Informationsveranstaltungen ignoriert wird (u.a. die FDP spielt hier eine löbliche Ausnahme, denn sie hatte ausdrücklich „alle Kandidaten“ eingeladen und sie kamen alle).
Christian Sommer, IT-System-Kaufmann, aus Hockenheim tritt für die PARTEI als Kandidat zur Wahl am 14. Juni an. Er wird als Spaßkandidat gehandelt. DIE PARTEI ist vor Jahren als „die Satirepartei“ aus dem Magazin Titanic hervorgegangen und gibt sich in der Außendarstellung gerne humorig. Das finden viele Vertreter der ernsten Parteien unseriös. Schließlich setzt auch nicht die Titanic die medialen Themen auf Bundesebene, sondern Spiegel, Süddeutsche, FAZ, Springer und wie sie alle heißen. Dennoch sitzt inzwischen ein Martin Sonneborn (sein Kommentar zur Causa Sommer ist unten eingebunden) von die PARTEI für Deutschland im Europaparlament.
Weia, D. "Mannheimer Morgen" stellt 3 OB-Kandidaten vor. Es gibt aber 4, CR Lübke dluebke@mamo.de hat ChristianSommer (Die PARTEI) vergessen
Wenn es um die Ablehnung Christian Sommers bei den Podiumsdiskussionsrunden geht, nennen die Verantwortlichen gerne die fehlenden Inhalte als Grund, warum von den vier Kandidaten nur dieser eine übergangen wird. Doch es geht hier gar nicht um Inhalte, das darf es eigentlich auch gar nicht. Jeder kennt diese übliche Wahlkampfrhetorik, dass je nach politischem Lager die andere Partei keine Themen habe, Populismus betreibe, Ausgaben nicht gegenfinanzieren könne, keine Zahlen nennen könne. Was Christian Sommer von Veranstaltern solcher Podiumsdiskussionen vorgeworfen wird, das wird auch bei den ernsten Parteien regelmäßig der Gegenseite vorgeworfen.
Wer Herr Sommer kennengelernt hat, weiß, dass man sich ernsthaft mit ihm unterhalten kann. Selbst ihm kritisch gegenüberstehende Presse bezeichnet ihn als „bemerkenswert guten Redner“. Er ist nicht angetreten, um zu stören. Aber er legt den Finger auf jede Wunde, die ihm auf dem Weg zur Kandidatur im Gespräch mit der Bevölkerung aufgezeigt wurde. Ihm wird – wie übrigens auch Rosenberger und Probst – Populismus vorgeworfen: Das ist richtig! Er trägt dies offen zur Schau, macht durch die Blume klar, wie absurd Wahlkampfversprechen sind – wenn auch einige seiner vertretenen Positionen durchaus einen ernsthaften Hintergrund haben. Viele der in Mannheim wirkenden Bürgerinitiativen, die von so manchem als Wutbürger diffamiert werden, finden sich jedenfalls nicht von Christian Sommer verspottet, sondern – ganz im Gegenteil – ernst genommen. Warum machen das die Veranstalter der Podiumsdiskussionen nicht? Was kann es schaden, einen Kandidaten mehr auf der Bühne sitzen zu haben?
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Im Falle des Bürgervereins Neckarstadt als Ausrichter dieses „Kandidatenchecks“ mag ein Blick auf den Vorstand und seine Beiräte hilfreich sein, dies zu verstehen: Dort finden sich vor allem Parteiverteter der SPD und CDU, für die Christopher Probst von der Mannheimer Liste womöglich insgeheim auch ein reiner Spaßkandidat mit unrealistischen Vorstellungen ist. Welches Interesse sollten sie haben, einen Bewerber mehr auf der Bühne sitzen zu haben, der ihren eigenen Kandidaten Redezeit wegnimmt, schlimmstenfalls noch unangenehme Fragen stellt?
Hat Christian Sommer eine Chance, die OB-Wahl zu gewinnen? Wohl kaum. Aber das könnte man genauso über Christopher Probst sagen oder sogar Peter Rosenberger angesichts der pünktlich terminierten CDU-Finanzaffäre. Hält der Amtsinhaber die Wahlkampfversprechen des CDU- oder des ML-Kandidaten für realisierbar? Bestimmt nicht. Sind die Herausforderer der Meinung, dass Dr. Peter Kurz gute Politik macht? Natürlich nicht, sonst bräuchten sie nicht antreten. Wäre es gut, wenn Christian Sommer die Wahl gewinnt? Eher nicht. Und darum geht es auch gar nicht.
Meiner Meinung nach gibt es zur Beurteilung von Christian Sommers Anspruch, bei solchen Wahlkampfveranstaltungen gleichbehandelt zu werden, nämlich nur einen Maßstab: Der Gemeindewahlausschuss hat vier Bewerber für die Oberbürgermeisterwahl zugelassen. Vor dem Gesetz und auf dem Stimmzettel sind diese vier Kandidaten gleich und das sollten sie auch bei Podiumsdiskussionen sein.
Über die Ernsthaftigkeit einer Kandidatur haben am Ende nur die Wählerinnen und Wähler zu entscheiden und dies sollte ihnen auch von keinem Verein, Organisation oder Pressevertretern abgenommen werden.
Aus der Pressemitteilung des Bürgervereins Neckarstadt:
An dem Abend werden drei Themenblöcke behandelt, die nicht nur für die Neckarstadt, sondern auch für die ganze Stadt von politischer Relevanz sind. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Vorsitzenden Klaus Hertle stellen sich die OB-Kandidaten den Fragen der beiden stellvertretenden Vorsitzenden Hans-Georg Dech und Christian Stalf sowie dem Publikum.
Der Neckarstädter Kandidatencheck wird derzeit auch auf der Facebook-Seite des Bürgervereins und mit Plakaten im Stadtteil beworben. Alle Interessierten sind herzlich zur Veranstaltung eingeladen!
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Am Donnerstag, den 11. Juni, um 19.30 Uhr veranstaltet der Bürgerverein Neckarstadt im Bürgerhaus Neckarstadt in der Lutherstraße 15-17 den traditionellen Neckarstädter Kandidatencheck.
In seiner Pressemitteilung schreibt der Bürgerverein:
Es stehen allerdings vier Namen auf dem offiziellen Stimmzettel. Nun haben wir uns in der Redaktion lange Gedanken gemacht und mit einigen Vertretern der Stadtgesellschaft diskutiert, welche Rolle dieser vierte Kandidat bei dieser Oberbürgermeisterwahl spielt, der bei fast allen Informationsveranstaltungen ignoriert wird (u.a. die FDP spielt hier eine löbliche Ausnahme, denn sie hatte ausdrücklich „alle Kandidaten“ eingeladen und sie kamen alle).
Christian Sommer, IT-System-Kaufmann, aus Hockenheim tritt für die PARTEI als Kandidat zur Wahl am 14. Juni an. Er wird als Spaßkandidat gehandelt. DIE PARTEI ist vor Jahren als „die Satirepartei“ aus dem Magazin Titanic hervorgegangen und gibt sich in der Außendarstellung gerne humorig. Das finden viele Vertreter der ernsten Parteien unseriös. Schließlich setzt auch nicht die Titanic die medialen Themen auf Bundesebene, sondern Spiegel, Süddeutsche, FAZ, Springer und wie sie alle heißen. Dennoch sitzt inzwischen ein Martin Sonneborn (sein Kommentar zur Causa Sommer ist unten eingebunden) von die PARTEI für Deutschland im Europaparlament.
Wenn es um die Ablehnung Christian Sommers bei den Podiumsdiskussionsrunden geht, nennen die Verantwortlichen gerne die fehlenden Inhalte als Grund, warum von den vier Kandidaten nur dieser eine übergangen wird. Doch es geht hier gar nicht um Inhalte, das darf es eigentlich auch gar nicht. Jeder kennt diese übliche Wahlkampfrhetorik, dass je nach politischem Lager die andere Partei keine Themen habe, Populismus betreibe, Ausgaben nicht gegenfinanzieren könne, keine Zahlen nennen könne. Was Christian Sommer von Veranstaltern solcher Podiumsdiskussionen vorgeworfen wird, das wird auch bei den ernsten Parteien regelmäßig der Gegenseite vorgeworfen.
Wer Herr Sommer kennengelernt hat, weiß, dass man sich ernsthaft mit ihm unterhalten kann. Selbst ihm kritisch gegenüberstehende Presse bezeichnet ihn als „bemerkenswert guten Redner“. Er ist nicht angetreten, um zu stören. Aber er legt den Finger auf jede Wunde, die ihm auf dem Weg zur Kandidatur im Gespräch mit der Bevölkerung aufgezeigt wurde. Ihm wird – wie übrigens auch Rosenberger und Probst – Populismus vorgeworfen: Das ist richtig! Er trägt dies offen zur Schau, macht durch die Blume klar, wie absurd Wahlkampfversprechen sind – wenn auch einige seiner vertretenen Positionen durchaus einen ernsthaften Hintergrund haben. Viele der in Mannheim wirkenden Bürgerinitiativen, die von so manchem als Wutbürger diffamiert werden, finden sich jedenfalls nicht von Christian Sommer verspottet, sondern – ganz im Gegenteil – ernst genommen. Warum machen das die Veranstalter der Podiumsdiskussionen nicht? Was kann es schaden, einen Kandidaten mehr auf der Bühne sitzen zu haben?
Im Falle des Bürgervereins Neckarstadt als Ausrichter dieses „Kandidatenchecks“ mag ein Blick auf den Vorstand und seine Beiräte hilfreich sein, dies zu verstehen: Dort finden sich vor allem Parteiverteter der SPD und CDU, für die Christopher Probst von der Mannheimer Liste womöglich insgeheim auch ein reiner Spaßkandidat mit unrealistischen Vorstellungen ist. Welches Interesse sollten sie haben, einen Bewerber mehr auf der Bühne sitzen zu haben, der ihren eigenen Kandidaten Redezeit wegnimmt, schlimmstenfalls noch unangenehme Fragen stellt?
Hat Christian Sommer eine Chance, die OB-Wahl zu gewinnen? Wohl kaum. Aber das könnte man genauso über Christopher Probst sagen oder sogar Peter Rosenberger angesichts der pünktlich terminierten CDU-Finanzaffäre. Hält der Amtsinhaber die Wahlkampfversprechen des CDU- oder des ML-Kandidaten für realisierbar? Bestimmt nicht. Sind die Herausforderer der Meinung, dass Dr. Peter Kurz gute Politik macht? Natürlich nicht, sonst bräuchten sie nicht antreten. Wäre es gut, wenn Christian Sommer die Wahl gewinnt? Eher nicht. Und darum geht es auch gar nicht.
Meiner Meinung nach gibt es zur Beurteilung von Christian Sommers Anspruch, bei solchen Wahlkampfveranstaltungen gleichbehandelt zu werden, nämlich nur einen Maßstab: Der Gemeindewahlausschuss hat vier Bewerber für die Oberbürgermeisterwahl zugelassen. Vor dem Gesetz und auf dem Stimmzettel sind diese vier Kandidaten gleich und das sollten sie auch bei Podiumsdiskussionen sein.
Über die Ernsthaftigkeit einer Kandidatur haben am Ende nur die Wählerinnen und Wähler zu entscheiden und dies sollte ihnen auch von keinem Verein, Organisation oder Pressevertretern abgenommen werden.
Aus der Pressemitteilung des Bürgervereins Neckarstadt:
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