Zu den zentralen Warnstreik Kundgebungen der Gewerkschaft ver.di versammelten sich nach Schätzungen der Veranstalter/innen rund 3000 Menschen nach einem Sternmarsch auf dem Paradeplatz in Mannheim.Zahlreiche städtische Dienststellen blieben geschlossen. Die Kolleg/innen der rnv Verkehrsbetriebe legten den Nahverkehr lahm.
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In aller Frühe um kurz vor 8 Uhr versammelten sich die Streikenden in Mannheim am Hauptbahnhof und vor dem Gewerkschaftshaus. Zwei Demonstrationszüge zogen durch die Quadrate und trafen sich am Paradeplatz zur gemeinsamen Kundgebung. Dort wurden sie von Peter Erni (ver.di Rhein-Neckar) begrüßt. Bei süßen Teilchen und Kaffee konnte sich gestärkt werden. Vor den Zelten mit den Streiklisten bildeten sich lange Schlangen.
Mitarbeiter/innen der Städte und Verkehrsbetriebe streiken gemeinsam
Die Müllwerker hatten in der Fußgängerzone eine beeindruckende Kolonne ihrer Fahrzeuge aufgereiht. Ohnehin ging rund um den Paradeplatz kaum mehr etwas. Bahnen blieben in den Depots, Straßen waren gesperrt, die Innenstadt gehörte den Streikenden. Wer zur Arbeit wollte, musste auf Fahrrad oder PKW umsteigen, entsprechend voll waren die Hauptverkehrsstraßen rund um die Quadrate.
Neben den auffälligen Mitarbeiter/innen der Abfallwirtschaft und Straßenreinigung mit ihren leuchtend orangenen Klamotten waren vor allem die Kitas und Hort-Einrichtungen vertreten, aber auch Kolleg/innen aus der Verwaltung, dem Nationaltheater, dem Schifffahrtsamt, dem Uniklinikum, den Pflegeeinrichtungen und anderen Bereichen unterstützten den Warnstreik.
Die Kolleg/innen der rnv-Verkehrsbetriebe sind zwar keine Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Da ihr Haustarifvertrag aber an die Lohnentwicklung des TVöD gekoppelt ist, sind sie vom Ergebnis der Verhandlungen direkt betroffen und haben sich daher am Streik beteiligt.
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Bsirske redet zu 3000 Teilnehmer/innen am Paradeplatz
Von der ver.di-Bühne kam Musik. Für Stimmung sorgten vor allem die Kolleg/innen aus dem Sozial- und Erziehungsbereich. Zwischen den Reden gab es Live-Musik von den Künster/innen Joana & Adax Dörsam, Bernd Köhler, Joachim Romeis und weiteren. Nach Redebeiträgen von Peter Erni, Jürgen Lippl und Gitta Süß-Slania kam Hauptredner Frank Bsirske ans Mikrofon.
Er stellte die Forderungen in der aktuellen Tarifrunde vor und machte deutlich, ohne Warnstreiks, ohne Aktionen auf der Straße, würden sie nicht gehört. In der aktuellen Tarifauseinandersetzung geht es vor allem ums Geld. Kern der Forderungen sind 6 Prozent mehr Lohn. „Die Kassen sind voll. Wir wollen am gesellschaftlichen Reichtum beteiligt werden.“ hieß es von der Bühne. Wo sich die Arbeitgeber querstellen würden, sei der Sockelbetrag von 200 Euro. Über Lohnsteigerungen ließe sich zwar reden, die wollten sie aber vor allem im oberen Bereich, da die Wirtschaft dem öffentlichen Dienst das hochqualifizierte Fachpersonal abwerbe.
ver.di sieht den Sockelbetrag jedoch als wichtige Maßnahme, um gegen das gesellschaftliche Auseinanderdriften zwischen arm und reich vorzugehen. „Bei der derzeitigen Kostenentwicklung zum Beispiel auf dem Wohnungsmarkt sieht ver.di jedoch auch dringenden Handlungsbedarf bei den unteren Einkommensgruppen.“ heißt es in einer Stellungnahme.
Weitere Forderungen sind die Erhöhung der Auszubildendenvergütungen und Praktikantenentgelte um 100 Euro, die unbefristete Übernahme der Auszubildenden, Tarifierung der bisher nicht tariflich geregelten Ausbildungs- und Praktikantenverhältnisse und die Anhebung des Nachtarbeitszuschlags in Krankenhäusern auf 20 Prozent.
Kurz bevor Bsirske los musste, rief er noch einmal der Menge zu und motivierte zum durchhalten. Die Kundgebung in Mannheim sei ein beeindruckendes Bild. Solche Bilder brauche es um gehört zu werden und wenn nötig, müsse die Eskalation weiter voran getrieben werde. Wenn die Arbeitgeber weiterhin kein brauchbares Angebot vorlegten, müssten die Streiks ausgeweitet werden. Dann ging es für ihn schon weiter über die Brücke zur nächsten Kundgebung. In Ludwigshafen warten rund 2500 Streikende aus Rheinland-Pfalz am Theaterplatz auf den ver.di-Chef.
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Zu den zentralen Warnstreik Kundgebungen der Gewerkschaft ver.di versammelten sich nach Schätzungen der Veranstalter/innen rund 3000 Menschen nach einem Sternmarsch auf dem Paradeplatz in Mannheim.Zahlreiche städtische Dienststellen blieben geschlossen. Die Kolleg/innen der rnv Verkehrsbetriebe legten den Nahverkehr lahm.
In aller Frühe um kurz vor 8 Uhr versammelten sich die Streikenden in Mannheim am Hauptbahnhof und vor dem Gewerkschaftshaus. Zwei Demonstrationszüge zogen durch die Quadrate und trafen sich am Paradeplatz zur gemeinsamen Kundgebung. Dort wurden sie von Peter Erni (ver.di Rhein-Neckar) begrüßt. Bei süßen Teilchen und Kaffee konnte sich gestärkt werden. Vor den Zelten mit den Streiklisten bildeten sich lange Schlangen.
Mitarbeiter/innen der Städte und Verkehrsbetriebe streiken gemeinsam
Die Müllwerker hatten in der Fußgängerzone eine beeindruckende Kolonne ihrer Fahrzeuge aufgereiht. Ohnehin ging rund um den Paradeplatz kaum mehr etwas. Bahnen blieben in den Depots, Straßen waren gesperrt, die Innenstadt gehörte den Streikenden. Wer zur Arbeit wollte, musste auf Fahrrad oder PKW umsteigen, entsprechend voll waren die Hauptverkehrsstraßen rund um die Quadrate.
Neben den auffälligen Mitarbeiter/innen der Abfallwirtschaft und Straßenreinigung mit ihren leuchtend orangenen Klamotten waren vor allem die Kitas und Hort-Einrichtungen vertreten, aber auch Kolleg/innen aus der Verwaltung, dem Nationaltheater, dem Schifffahrtsamt, dem Uniklinikum, den Pflegeeinrichtungen und anderen Bereichen unterstützten den Warnstreik.
Die Kolleg/innen der rnv-Verkehrsbetriebe sind zwar keine Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Da ihr Haustarifvertrag aber an die Lohnentwicklung des TVöD gekoppelt ist, sind sie vom Ergebnis der Verhandlungen direkt betroffen und haben sich daher am Streik beteiligt.
Bsirske redet zu 3000 Teilnehmer/innen am Paradeplatz
Von der ver.di-Bühne kam Musik. Für Stimmung sorgten vor allem die Kolleg/innen aus dem Sozial- und Erziehungsbereich. Zwischen den Reden gab es Live-Musik von den Künster/innen Joana & Adax Dörsam, Bernd Köhler, Joachim Romeis und weiteren. Nach Redebeiträgen von Peter Erni, Jürgen Lippl und Gitta Süß-Slania kam Hauptredner Frank Bsirske ans Mikrofon.
Er stellte die Forderungen in der aktuellen Tarifrunde vor und machte deutlich, ohne Warnstreiks, ohne Aktionen auf der Straße, würden sie nicht gehört. In der aktuellen Tarifauseinandersetzung geht es vor allem ums Geld. Kern der Forderungen sind 6 Prozent mehr Lohn. „Die Kassen sind voll. Wir wollen am gesellschaftlichen Reichtum beteiligt werden.“ hieß es von der Bühne. Wo sich die Arbeitgeber querstellen würden, sei der Sockelbetrag von 200 Euro. Über Lohnsteigerungen ließe sich zwar reden, die wollten sie aber vor allem im oberen Bereich, da die Wirtschaft dem öffentlichen Dienst das hochqualifizierte Fachpersonal abwerbe.
ver.di sieht den Sockelbetrag jedoch als wichtige Maßnahme, um gegen das gesellschaftliche Auseinanderdriften zwischen arm und reich vorzugehen. „Bei der derzeitigen Kostenentwicklung zum Beispiel auf dem Wohnungsmarkt sieht ver.di jedoch auch dringenden Handlungsbedarf bei den unteren Einkommensgruppen.“ heißt es in einer Stellungnahme.Weitere Forderungen sind die Erhöhung der Auszubildendenvergütungen und Praktikantenentgelte um 100 Euro, die unbefristete Übernahme der Auszubildenden, Tarifierung der bisher nicht tariflich geregelten Ausbildungs- und Praktikantenverhältnisse und die Anhebung des Nachtarbeitszuschlags in Krankenhäusern auf 20 Prozent.
Kurz bevor Bsirske los musste, rief er noch einmal der Menge zu und motivierte zum durchhalten. Die Kundgebung in Mannheim sei ein beeindruckendes Bild. Solche Bilder brauche es um gehört zu werden und wenn nötig, müsse die Eskalation weiter voran getrieben werde. Wenn die Arbeitgeber weiterhin kein brauchbares Angebot vorlegten, müssten die Streiks ausgeweitet werden. Dann ging es für ihn schon weiter über die Brücke zur nächsten Kundgebung. In Ludwigshafen warten rund 2500 Streikende aus Rheinland-Pfalz am Theaterplatz auf den ver.di-Chef.
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