Stadtentwicklung

SWR-Neubau und Entwicklung des Schafweide-Areals

Bei der Sitzung des Bezirksbeirats Neckarstadt-Ost wurden am 13. März 2019 auch die Pläne des SWR-Neubaus am Neckarufer vorgestellt.

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Der im Herbst letzten Jahres ausgewählte Siegerentwurf des Stuttgarter Architekturbüros Steimle präsentierte einen „schlanken Baukörper“ (siehe Titelbild), der als sogenanntes Solitär am Brückenkopf der Friedrich-Ebert-Brücke einen markanten städtebaulichen Blickfang bilden soll. Das Modell umfasst sieben Stockwerke mit deckenhoher Frontverglasung und einer „klaren und modernen Fassade“, die von Stahlblech- oder gegebenfalls Aluminiumschwertern strukturiert werden wird. Unterirdisch wird zudem eine Tiefgarage mit 45 Stellplätzen entstehen, die den SWR-Mitarbeitern vorbehalten sein werden. Der Entwurf sieht ferner drei, in Kuben baulich voneinander abgesetzte, Funktionsbereiche vor, die in den Worten Kai Krümmels, der das Projekt für den SWR leitet, rund 50 Arbeitsplätzen am Standort Mannheim Raum für einen „multimedialen, modernen Workflow“ bieten sollen. Im unteren Bereich sind ein halböffentliches Foyer und eine Mitarbeiter-Kantine vorgesehen, im mittleren Segment werden Studios und Produktionsbereiche eingerichtet, die oberen Stockwerke beherbergen zukünftig Büroräume.

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Das aktuelle SWR Studio Mannheim-Ludwigshafen an der Wilhelm-Varnholt-Allee | Foto: M. Schülke

Gegenüber diesem Entwurf werden aus baurechtlichen Gründen geringfügige Anpassungen vorzunehmen sein. So wird die Höhe auf sechs Geschosse reduziert werden, dafür wird das Bauwerk auf eine breitere Grundfläche gestellt. Ziel dieser Justierung sei es, Verordnungen des Hochhausbaus und damit, beispielsweise durch strengere Auflagen des Feuerschutzes, einen baulichen Mehraufwand und entsprechende Kosten zu vermeiden.

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Was passiert mit dem übrigen Gelände?

Nachfragen seitens des Bezirksbeirats bezogen sich nun vor allem auf die Durchführung der Baumaßnahmen, Aspekte der Nachhaltigkeit und die künftige Verkehrsanbindung des Geländes. Wichtige offene Fragen ergeben sich außerdem aus der Entwicklung des gesamten Areals zwischen Schafweide und Hermann-Heimerich-Ufer – auf dem nach städtischen Plänen ein umfangreiches Wohnungsbauprojekt realisiert werden soll. Bereits im November 2017 hatte der Hauptausschuss des Gemeinderats hierzu die grundsätzlichen Parameter des Vorhabens beschlossen, nach denen das Gelände gemäß den Vorgaben des „städtebaulichen Leitbildes“ zu entwickeln und zum Wohnungsbau genutzt werden solle. Seitdem war vorgesehen, einen Investoren-Wettbewerb für die Vergabe des Grundstücks durchzuführen. Diese Vergabe richte sich nun, laut Auskunft Jochen Tölks vom Fachbereich Stadtplanung, nach dem Prinzip der „Grundstücksvergabe nach Konzeptqualität“. Dies beinhalte nach städtischen Auflagen auch die Schaffung von mindestens 30 Prozent bezahlbaren Wohnraums. Bis zur endgültigen Vergabe des Grundstücks beginnt die Stadt Mannheim mit den erforderlichen vorbereitenden Entwicklungsmaßnahmen. Dazu gehört zunächst, die bestehenden Strom- und Fernwärmeleitungen um das Grundstück herumzuführen, um das Gelände baufähig zu machen. Das gesamte Areal soll zudem weiterhin bequem über Radwege angebunden sein. Die Andienung der Baustelle wird über zwei Stichstraßen erfolgen: Einmal über eine bereits bestehende, die von Norden über die Schafweide auf das Gelände führt, zudem über eine noch zu schaffende, die von der B38 kommend in östlicher Richtung verlaufen wird. Man geht seitens der Stadtverwaltung davon aus, dass es dabei unter den gegebenen Bedingungen nicht zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen werde.

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Große Veränderungen stehen an der Schafweide an | Foto: M. Schülke

Zu den Bauauflagen für den SWR-Neubau werde des Weiteren eine teilweise Dachbegrünung gehören. Zudem soll der bisherige Baumbestand während der Bauarbeiten erhalten bleiben. Die Anlage der Tiefgarage sehe zudem grundsätzlich vor, dass dort zukünftig auch Ladestationen für E-Fahrzeuge eingerichtet werden können.

Kein Platz mehr für den Kiosk

Während das Konzept des Gesamtprojekts somit größtenteils Antworten auf die Bedenken des Bezirksbeirats bot, deutete sich dennoch ein erstes Opfer an, das dieses Großvorhaben aller Voraussicht nach fordern wird. Auf Nachfrage der Grünen bekannte Herr Tölk, dass auf dem Gelände in Zukunft wahrscheinlich kein Platz mehr für den Kiosk am Brückenkopf bleibe. Das Gebäude ist Eigentum der Stadt, ist derzeit verpachtet und als kleiner Familienbetrieb geführt. Der Pächter ist über die bisherigen Pläne der Stadt zumindest informiert. Der entsprechende Vertrag wäre schließlich zu kündigen, sobald endgültig feststeht, dass der Kiosk dem Neubau tatsächlich wird weichen müssen.

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