Fleißbienchenstempel waren gestern. Heute summen echte Bienen an der Uhlandgrundschule.
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An der Uhlandgrundschule in der Geibelstraße sind am 21. März 2019 – zusammen mit dem Frühlingsanfang sozusagen – zwei Völker Honigbienen eingezogen. Die Bienen werden mit Herbert Holzwarth durch einen erfahrenen Imker des Mannheimer Imkervereins betreut. Mit ihm und begleitet von der FSJlerin Fabienne Blüthner können die Grundschüler ab sofort in einer Arbeitsgemeinschaft (AG) das Imkern und den Umgang mit diesem ungewöhnlichen Haustier auch im urbanen Umfeld der Neckarstadt erlernen.
Möglich wurde die Ausstattung durch die Unterstützung vieler Beteiligter.
Der Bezirksbeirat ermöglichte die Erstausstattung mit Schutzanzügen und Imker-Equipment; die Anschaffung der Bienenkästen und die jährlichen Beiträge im Verein übernimmt der Förderverein der Schule. Diringer & Scheidel stellt übergangsweise einen Schutzzaun für die Bienen. Dieser grenzt das Gelände ab, bis eventuell die BBS mit Unterstützung der Stadt Mannheim die Umwandlung des parkähnlichen hinteren Hofbereichs in einen nutzbaren und für Schüler*innen und Bienen einladenden Naturbereich umgestaltet. Der Imkerverband beriet die Schule in der Planung und mit Herrn Herbert Holzwarth übernimmt ein passionierter Imker die Verantwortung für die Bienenvölker. Unter Anleitung des Imkers und im Rahmen einer AG lernen die Kinder nun das Imkern und die Hege und Pflege der Bienen.
Frau Stephanie Bange, die Schulleiterin der Uhlandgrundschule, freut sich über die neuen Mitbewohner an ihrer Schule: „Ich kenne die Imkerei aus meiner vorigen Schule und habe gute Erfahrungen damit gemacht. ich freue mich schon auf das erste Glas Honig, welches unsere fleißigen Bienen aus der Neckarstadt einsammeln.“
Warum eine Imker-AG und Schulbienen?
Die Uhland-Grundschule ist eine Ganztagsgrundschule. Kinder aus der Neckarstadt, einem der am dichtesten besiedelten Stadtteile Mannheims, lernen hier, sich zu verantwortungsbewussten und selbstbestimmten Menschen zu entwickeln.
Das ist nicht immer einfach. Ein urbanes Umfeld, diverse soziale Milieus und ethnische Hintergründe prallen hier aufeinander. Der Kontakt zur Natur und die Begegnung mit Nutztieren beschränkt sich weitestgehend auf den Besuch der Wollschweine im Herzogenriedpark.
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Respekt, Verantwortung und Selbstbewusstsein
Natur, Verantwortung für Tiere und den Zusammenhang von Tier und Nahrung zu erleben, das ist eines der Ziele der Imker-AG. Kinder erleben, wie auch Stadt ein Umfeld ist, in dem Tiere ihren Platz haben. Tiere sind zudem ein nützlicher Beitrag zur Ernährung. Sie zu pflegen und Honig zu gewinnen, ist Arbeit, die den Kindern Verantwortung abverlangt. Es braucht Geduld, um den Weg vom Bienenfüttern zur Winterpause bis zur Ernte des ersten Honigs im Mai durchzuhalten. Dies zu begleiten und scheinbar kleine, kaum wahrnehmbare Krabbelviecher als Nutztier im urbanen Raum zu erleben und zu erkennen, ist ein wertvoller Beitrag im Lernen der Kinder.
Schulleiterin Stephanie Bange freut sich über die neuen Mitbewohner an ihrer Schule | Foto: C. Fuchs
Bienen als Nutztier im urbanen Raum zu erleben und zu erkennen, ist ein wertvoller Beitrag im Lernen der Kinder | Foto: C. Fuchs
Eine Biene, so klein sie ist, ist ein Tier, vor dem Kinder Respekt haben. Oft sogar Angst. Wie oft beobachten wir uns selbst heftig um uns schlagend, wenn sich ein Insekt nähert. Ein zweiter Aspekt der Schulbienen ist es, Kindern einen respektvollen Umgang mit Tieren beizubringen und ihnen zu zeigen, wie harmonisch wir mit Tieren zusammenleben können, wenn wir achtvoll mit ihnen umgehen.
Langsam werden die Kinder an die Grundlagen der Imkerei herangeführt. Sie werden selbst den Bienenstock inspizieren; Rahmen herausnehmen und die Waben prüfen. Dabei erleben sie, wie die scheinbar angsteinflößenden Tiere mit Ruhe und Geduld eine faszinierende Spezies sind. Wie spannend ihr Leben in einem Volk ist, wie nah sie den Bienen nach einigem Probieren kommen und wie schön es ist, aus den Waben den goldgelben Honig zu schleudern, wenn einige Monate ins Land gegangen sind.
Dieses Erleben schafft Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und fördert die Selbststeuerung der Kinder. Nachhaltig und umfassend, denn vom Honig darf nicht nur die eigene Familie kosten, sondern es werden auch die Freund*innen aus der Klasse, Lehrer*innen und Nachbar*innen etwas davon haben. Etwas, worauf jedes Schulkind stolz sein kann.
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Fleißbienchenstempel waren gestern. Heute summen echte Bienen an der Uhlandgrundschule.
An der Uhlandgrundschule in der Geibelstraße sind am 21. März 2019 – zusammen mit dem Frühlingsanfang sozusagen – zwei Völker Honigbienen eingezogen. Die Bienen werden mit Herbert Holzwarth durch einen erfahrenen Imker des Mannheimer Imkervereins betreut. Mit ihm und begleitet von der FSJlerin Fabienne Blüthner können die Grundschüler ab sofort in einer Arbeitsgemeinschaft (AG) das Imkern und den Umgang mit diesem ungewöhnlichen Haustier auch im urbanen Umfeld der Neckarstadt erlernen.
Möglich wurde die Ausstattung durch die Unterstützung vieler Beteiligter.
Der Bezirksbeirat ermöglichte die Erstausstattung mit Schutzanzügen und Imker-Equipment; die Anschaffung der Bienenkästen und die jährlichen Beiträge im Verein übernimmt der Förderverein der Schule. Diringer & Scheidel stellt übergangsweise einen Schutzzaun für die Bienen. Dieser grenzt das Gelände ab, bis eventuell die BBS mit Unterstützung der Stadt Mannheim die Umwandlung des parkähnlichen hinteren Hofbereichs in einen nutzbaren und für Schüler*innen und Bienen einladenden Naturbereich umgestaltet. Der Imkerverband beriet die Schule in der Planung und mit Herrn Herbert Holzwarth übernimmt ein passionierter Imker die Verantwortung für die Bienenvölker. Unter Anleitung des Imkers und im Rahmen einer AG lernen die Kinder nun das Imkern und die Hege und Pflege der Bienen.
Frau Stephanie Bange, die Schulleiterin der Uhlandgrundschule, freut sich über die neuen Mitbewohner an ihrer Schule: „Ich kenne die Imkerei aus meiner vorigen Schule und habe gute Erfahrungen damit gemacht. ich freue mich schon auf das erste Glas Honig, welches unsere fleißigen Bienen aus der Neckarstadt einsammeln.“
Warum eine Imker-AG und Schulbienen?
Die Uhland-Grundschule ist eine Ganztagsgrundschule. Kinder aus der Neckarstadt, einem der am dichtesten besiedelten Stadtteile Mannheims, lernen hier, sich zu verantwortungsbewussten und selbstbestimmten Menschen zu entwickeln.
Das ist nicht immer einfach. Ein urbanes Umfeld, diverse soziale Milieus und ethnische Hintergründe prallen hier aufeinander. Der Kontakt zur Natur und die Begegnung mit Nutztieren beschränkt sich weitestgehend auf den Besuch der Wollschweine im Herzogenriedpark.
Respekt, Verantwortung und Selbstbewusstsein
Natur, Verantwortung für Tiere und den Zusammenhang von Tier und Nahrung zu erleben, das ist eines der Ziele der Imker-AG. Kinder erleben, wie auch Stadt ein Umfeld ist, in dem Tiere ihren Platz haben. Tiere sind zudem ein nützlicher Beitrag zur Ernährung. Sie zu pflegen und Honig zu gewinnen, ist Arbeit, die den Kindern Verantwortung abverlangt. Es braucht Geduld, um den Weg vom Bienenfüttern zur Winterpause bis zur Ernte des ersten Honigs im Mai durchzuhalten. Dies zu begleiten und scheinbar kleine, kaum wahrnehmbare Krabbelviecher als Nutztier im urbanen Raum zu erleben und zu erkennen, ist ein wertvoller Beitrag im Lernen der Kinder.
Eine Biene, so klein sie ist, ist ein Tier, vor dem Kinder Respekt haben. Oft sogar Angst. Wie oft beobachten wir uns selbst heftig um uns schlagend, wenn sich ein Insekt nähert. Ein zweiter Aspekt der Schulbienen ist es, Kindern einen respektvollen Umgang mit Tieren beizubringen und ihnen zu zeigen, wie harmonisch wir mit Tieren zusammenleben können, wenn wir achtvoll mit ihnen umgehen.
Langsam werden die Kinder an die Grundlagen der Imkerei herangeführt. Sie werden selbst den Bienenstock inspizieren; Rahmen herausnehmen und die Waben prüfen. Dabei erleben sie, wie die scheinbar angsteinflößenden Tiere mit Ruhe und Geduld eine faszinierende Spezies sind. Wie spannend ihr Leben in einem Volk ist, wie nah sie den Bienen nach einigem Probieren kommen und wie schön es ist, aus den Waben den goldgelben Honig zu schleudern, wenn einige Monate ins Land gegangen sind.
Dieses Erleben schafft Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und fördert die Selbststeuerung der Kinder. Nachhaltig und umfassend, denn vom Honig darf nicht nur die eigene Familie kosten, sondern es werden auch die Freund*innen aus der Klasse, Lehrer*innen und Nachbar*innen etwas davon haben. Etwas, worauf jedes Schulkind stolz sein kann.
Schul-Webseite: www.uhlandgrundschule.de
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