Bei einem Stadtteilspaziergang der besonderen Art informierte das „Offene Stadtteiltreffen“ über die zahlreichen Immobilienankäufe in der Neckarstadt.
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Genaues weiß man nicht, doch es wird gemutmaßt, dass es bereits an die 30 Häuser sind, die eine Gruppe von GbRs scheinbar wahllos größtenteils in der Neckarstadt-West gekauft hat. Die Mieter berichten von Mieterhöhungen, viele treibt die Angst vor dem Verlust der Wohnung um. Deshalb hat sich das Offene Stadtteiltreffen mit monatlichen Zusammenkünften im Bürgerhaus am Neumarkt etabliert. Dort werden Informationen ausgetauscht, Tipps gegeben und aus politischer Sicht die Lage sondiert.
Federführend bei der sogenannten Thor-Gruppe, die der Oberbürgermeister bei einer Pressekonferenz als Partner bezeichnete, ist die starker Kritik ausgesetzte Mannheimer Immobilienfirma Hildebrandt & Hees. In die Schlagzeilen geriet sie wegen der vielen Häuserkäufe im Jungbusch, wo viele der ehemaligen Mieter ihr Zuhause verloren. In der Neckarstadt scheint sich dies nun mit Billigung der Stadtverwaltung zu wiederholen. Bei geschätzten 30 Aufkäufen, trotz mittlerweile geltenden Vorkaufsrechts der Stadt, liegt die städtische Wohnungsbaugesellschaft bei ihren Bemühungen, den Mietmarkt zumindest einigermaßen durch eigene Übernahme von Immobilien zu stabilisieren, weit abgeschlagen hinten. Die gezahlten Preise der Investorengruppe können sie nicht kontern. Da verwundert es nicht nur die Teilnehmenden des Rundgangs, warum die Verwaltung in sogenannten Abwendungsvereinbarungen nicht härtere Auflagen macht. Die Mietaktivisten finden, dass speziell mit dieser Thor-Gruppe sehr wohlwollend umgegangen wird. Aus diesen Schriftstücken wird deutlich, dass das Rathaus sich in der Neckarstadt-West andere Bewohner/innen wünscht: bildungsaffin sollen sie sein, Haushalte ohne „Defizite im Wohnverhalten“, was laut Medienberichten ein Code für „weniger osteuropäische Familien“ sein soll. Es stellt sich die Frage, wem die Stadtentwicklungsmaßnahmen der Lokalen Stadterneuerung dienen, die aus dem charmanten Vielfaltsquartier ein Szene-Kiez für all jene macht, die sich anschließend noch die Mieten leisten können oder rechtzeitig die Dachterrassenwohnung ergattern konnten. Denn die Preisspirale hat die Stadt mit Ausrufung des Sanierungsgebiets und der Partnerschaft mit der Thor-Gruppe bereits kräftig angedreht. So manchem Bewohner wird in den nächsten Jahren noch schwindelig werden, wenn die nächste Mieterhöhung kommt.
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Bei einem Stadtteilspaziergang der besonderen Art informierte das „Offene Stadtteiltreffen“ über die zahlreichen Immobilienankäufe in der Neckarstadt.
Genaues weiß man nicht, doch es wird gemutmaßt, dass es bereits an die 30 Häuser sind, die eine Gruppe von GbRs scheinbar wahllos größtenteils in der Neckarstadt-West gekauft hat. Die Mieter berichten von Mieterhöhungen, viele treibt die Angst vor dem Verlust der Wohnung um. Deshalb hat sich das Offene Stadtteiltreffen mit monatlichen Zusammenkünften im Bürgerhaus am Neumarkt etabliert. Dort werden Informationen ausgetauscht, Tipps gegeben und aus politischer Sicht die Lage sondiert.
Federführend bei der sogenannten Thor-Gruppe, die der Oberbürgermeister bei einer Pressekonferenz als Partner bezeichnete, ist die starker Kritik ausgesetzte Mannheimer Immobilienfirma Hildebrandt & Hees. In die Schlagzeilen geriet sie wegen der vielen Häuserkäufe im Jungbusch, wo viele der ehemaligen Mieter ihr Zuhause verloren. In der Neckarstadt scheint sich dies nun mit Billigung der Stadtverwaltung zu wiederholen. Bei geschätzten 30 Aufkäufen, trotz mittlerweile geltenden Vorkaufsrechts der Stadt, liegt die städtische Wohnungsbaugesellschaft bei ihren Bemühungen, den Mietmarkt zumindest einigermaßen durch eigene Übernahme von Immobilien zu stabilisieren, weit abgeschlagen hinten. Die gezahlten Preise der Investorengruppe können sie nicht kontern. Da verwundert es nicht nur die Teilnehmenden des Rundgangs, warum die Verwaltung in sogenannten Abwendungsvereinbarungen nicht härtere Auflagen macht. Die Mietaktivisten finden, dass speziell mit dieser Thor-Gruppe sehr wohlwollend umgegangen wird. Aus diesen Schriftstücken wird deutlich, dass das Rathaus sich in der Neckarstadt-West andere Bewohner/innen wünscht: bildungsaffin sollen sie sein, Haushalte ohne „Defizite im Wohnverhalten“, was laut Medienberichten ein Code für „weniger osteuropäische Familien“ sein soll. Es stellt sich die Frage, wem die Stadtentwicklungsmaßnahmen der Lokalen Stadterneuerung dienen, die aus dem charmanten Vielfaltsquartier ein Szene-Kiez für all jene macht, die sich anschließend noch die Mieten leisten können oder rechtzeitig die Dachterrassenwohnung ergattern konnten. Denn die Preisspirale hat die Stadt mit Ausrufung des Sanierungsgebiets und der Partnerschaft mit der Thor-Gruppe bereits kräftig angedreht. So manchem Bewohner wird in den nächsten Jahren noch schwindelig werden, wenn die nächste Mieterhöhung kommt.
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