Unsere Autorin Christin Fuchs engagiert sich gern in der Neckarstadt. Sie hat den Beteiligungshaushalt entdeckt und berichtet uns von ihren Erfahrungen.
Werbung
„Sprühen vor Ideen für Mannheim“. Mit diesem Slogan wirbt die Stadt aktuell bei Ihren Bürgern dafür, im Beteiligungshaushalt 2019 eigene Vorhaben bei zu tragen. Ideen für Mannheim habe ich jede Menge. Und die eine oder andere davon hat es sogar schon in die Umsetzung geschafft. Dieser tolle Hofflohmarkt „Neckarschätze“, der geradezu perfekt in diesen Stadtteil passt. Oder meine kleine Rubrik „Klönschnack“ hier im Blog, die Geschichten zu den Menschen im Kiez erzählt.
Von der Idee…
Seit ich im Frühjahr eine Woche in Amsterdams Grachtenviertel wohnte, bin ich beseelt von der Vision, die Neckarstadt in eine ebensolche urbane Oase zu verwandeln, wie die Niederlande es uns vormachen. Altstadtstraßen voller Atmosphäre, in denen die Kinder auf der Straße Federball spielen und die Anwohner*innen den Platz vorm Haus zum Sommerwohnzimmer machen. Pflanzenkübel säumen die Häuserzeilen und hier und da hat sich eine Kletterrose eine Lücke im Pflaster erobert. Autos raus und Leben rein. Erste motivierende Aktionen gibt es sogar in Deutschland. In Hamburg Ottensen wurde jüngst die Hauptverkehrsader des Stadtteils zur autofreien Zone umgewandelt. Genau das wäre doch eine perfekte Idee für die Neckarstadt. Jede/r, der/dem ich davon erzähle, ist begeistert.
Die Geibelstraße liegt direkt an der Uhland-Grundschule | Foto: M. Schülke
Die Max-Joseph-Straße | Foto: M. Schülke
Die Max-Joseph-Straße | Foto: M. Schülke
… zur Umsetzung
Da kreuzt dieses Werbebanner meinen Weg: „Sprühen vor Ideen für Mannheim“. Heidelberger Wissenschaftler haben herausgefunden, dass im Zeitalter der Bürgerbeteiligung die meisten Menschen „Aktivisten im Geiste“ sind, aber nur die wenigsten für ihre Meinung aktiv werden.
So sieht der fertige Vorschlag im Bürgerbeteiligungsportal aus
Ein Titel und eine kurze Beschreibung gehört zu jedem Vorschlag
Einem dieser Themenbereiche muss man den eigenen Vorschlag zuordnen
Auch um die Angabe persönlicher Daten kommen die Vorschlagenden nicht herum
Das Mitmach-Portal
Ich melde mich an. Gucken schadet ja nix und geht fixer als gedacht. Ich lande nach einigem Stöbern bei den Bewertungen der Ideen aus dem Jahre 2015 und bin überrascht, was da alles umgesetzt wurde. Die Vorschläge sind kurz und knackig; oft ist die Beschreibungen in wenigen Zeilen umrissen.
„Was Ihr wollt (2015)“
Beim Stöbern in den alten Vorschlägen aus der ersten Runde im Jahr 2015 stolpere ich über Nr. 14, „Radwegsituation verbessern – Entlang der Hauptstraßen in die Vororte“. Ein durchaus sinnvoll anmutender Vorschlag, die Wege entlang der Hauptstraßen in die Stadt für Fahrradpendler zu optimieren, unter anderem durch optimierte „Rotphasen, die ein flüssiges Radeln“ ermöglichen. Wer schon mal mit dem Rad am Alten Messplatz vorbei musste oder die Friedrich-Ebert Straße überquert hat, weiß sofort, was die einreichende Person beschreibt. Der Vorschlag erhält in der Stellungnahme ein ablehnendes „Nicht weiter verfolgen“. Begründung: „Signalprogramme stellen zwangsläufig einen Kompromiss der unterschiedlichen Anforderungen dar. Die Bevorrechtigung eines bestimmten Verkehrsteilnehmers gegenüber allen anderen wird von der Gemeinschaft nicht akzeptiert werden. So wird es auch künftig … nicht zu vermeiden sein, im Einzelfall unbequeme Entscheidungen treffen zu müssen, ob der Rad- oder Autoverkehr besser koordiniert wird. Beides zusammen ist leider nicht immer leistbar.“
Die Beiträge können durch eine einfache Stimmabgabe unterstützt werden. Einmal klicken auf den „Daumen hoch“, schon fertig. Und das für so viele Themen, wie man mag. Klingt einfach. Und das Beste daran: Ich brauche nur meine Idee in Worte fassen, der Rest liegt dann bei der Stadt.
Mannheim sucht die Super-Idee
Also gut, wenn ich es geschafft habe, meinen Vorschlag in die Top-10 zu katapultieren. Denn nur diese prüft die Stadt ab Mitte Oktober auf Machbarkeit und erstellt daraus eine Liste mit den Top-10-Vorschlägen, für die in einer weiteren Runde erneut abgestimmt wird. Alles klar, so ganz ohne Arbeit geht es dann doch nicht. Aber immerhin ein recht einfacher Weg, die eigenen Ideen dahingehend zu prüfen, ob sich viele andere davon genauso begeistern lassen wie ich.
Werbung
Jetzt will ich es wissen. Ich werde Aktivistin. Mein Vorschlag ist der erste im Portal. Mal schauen, ob die „Bevorrechtigung eines bestimmten Verkehrsteilnehmers“ in diesem Jahr im Straßenbild der ersten drei Straßen der Neckarstadt ein Ende finden kann.
Jetzt Ihr!
Jetzt seid Ihr dran, liebe Neckarstädter. Lasst uns testen, was wir als Bürger*innen in unserer Stadt bewegen können. Hier geht es nicht um Blümchen pflanzen oder Mülleimer aufstellen, das ist eine kleine Revolution. Lasst uns herausfinden, ob unsere Stadt mehr Mut hat als wir selbst und stimmt für einen der vielen Vorschläge, um Mannheim ein bisschen lebenswerter zu machen. Meinen Vorschlag „3 autofreie Straßen in der Neckarstadt“ findet Ihr übrigens hier. Ähnliche Ideen hatten auch andere, z.B. „Lebenswerte Neckarstadt“ für eine Verkehrsberuhigung der Langen Rötter- und der Mittelstraße oder „Ein grünes Band für die Neckarstadt“, das einen grüneren und sichereren Weg von Herzogenriedpark zum Neckarufer vorschlägt. Ich bin gespannt, ob wir die Welt auf den Kopf stellen.
Die erste Runde des Beteiligungshaushalts läuft noch zehn Tage.
Beteiligungshaushalt Mannheim 2019: So geht’s
Der Beteiligungshaushalt ist unter dieser Adresse zu finden: www.Mannheim-gemeinsam-gestalten.de/dialoge/beteiligungshaushalt-2019-0. Um mitzumachen, ist eine Anmeldung erforderlich. Einen Benutzernamen, eine E-Mail-Adresse, ein Passwort und eine Adresse sind verpflichtend. Geschlecht, Alter, Hintergrund, Schulabschluss und die Quelle der Information können freiwillig angegeben werden.
Einen Beitrag erstellt man in der Rubrik „Beteiligen“. Dazu braucht es neben einem Titel eine kurze Textbeschreibung der Idee. Die Zuordnung zu einem der sieben Zukunftsthemen der Stadt ist verbindlich. Da besteht die Qual der Wahl, an welcher Stelle das Häkchen am sinnvollsten gesetzt ist.
Direkt auf der Übersichtsseite kann man Vorschlägen seine Stimme geben. Dafür reicht ein Klick auf das Daumen-hoch-Symbol. Auch Kommentare zu den verschiedenen Vorschlägen sind möglich; nicht nur für jene, die man unterstützt.
Mehr Vorschläge mit Bezug zur Neckarstadt, denen ihr zur Realität verhelfen könnt, und weitere Informationen findet Ihr im Beteiligungsportal der Stadt Mannheim.
Diese Webseite verwendet Cookies, um die Funktionalität zu ermöglichen, Inhalte darzustellen sowie für Statistiken und Werbung.
Funktionale Cookies
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
Ab 1 Euro pro Monat sorgst Du dafür, dass unabhängiger Lokaljournalismus in der Neckarstadt möglich bleibt.
Hilf mit, dass sich alle ohne Bezahlschranken informieren und mitreden können. Deine Unterstützung macht den Unterschied für eine informierte demokratische Gesellschaft. 🤝 Jetzt spenden und die Neckarstadt stärken!
Unsere Autorin Christin Fuchs engagiert sich gern in der Neckarstadt. Sie hat den Beteiligungshaushalt entdeckt und berichtet uns von ihren Erfahrungen.
„Sprühen vor Ideen für Mannheim“. Mit diesem Slogan wirbt die Stadt aktuell bei Ihren Bürgern dafür, im Beteiligungshaushalt 2019 eigene Vorhaben bei zu tragen. Ideen für Mannheim habe ich jede Menge. Und die eine oder andere davon hat es sogar schon in die Umsetzung geschafft. Dieser tolle Hofflohmarkt „Neckarschätze“, der geradezu perfekt in diesen Stadtteil passt. Oder meine kleine Rubrik „Klönschnack“ hier im Blog, die Geschichten zu den Menschen im Kiez erzählt.
Von der Idee…
Seit ich im Frühjahr eine Woche in Amsterdams Grachtenviertel wohnte, bin ich beseelt von der Vision, die Neckarstadt in eine ebensolche urbane Oase zu verwandeln, wie die Niederlande es uns vormachen. Altstadtstraßen voller Atmosphäre, in denen die Kinder auf der Straße Federball spielen und die Anwohner*innen den Platz vorm Haus zum Sommerwohnzimmer machen. Pflanzenkübel säumen die Häuserzeilen und hier und da hat sich eine Kletterrose eine Lücke im Pflaster erobert. Autos raus und Leben rein. Erste motivierende Aktionen gibt es sogar in Deutschland. In Hamburg Ottensen wurde jüngst die Hauptverkehrsader des Stadtteils zur autofreien Zone umgewandelt. Genau das wäre doch eine perfekte Idee für die Neckarstadt. Jede/r, der/dem ich davon erzähle, ist begeistert.
… zur Umsetzung
Da kreuzt dieses Werbebanner meinen Weg: „Sprühen vor Ideen für Mannheim“. Heidelberger Wissenschaftler haben herausgefunden, dass im Zeitalter der Bürgerbeteiligung die meisten Menschen „Aktivisten im Geiste“ sind, aber nur die wenigsten für ihre Meinung aktiv werden.
Das Mitmach-Portal
Ich melde mich an. Gucken schadet ja nix und geht fixer als gedacht. Ich lande nach einigem Stöbern bei den Bewertungen der Ideen aus dem Jahre 2015 und bin überrascht, was da alles umgesetzt wurde. Die Vorschläge sind kurz und knackig; oft ist die Beschreibungen in wenigen Zeilen umrissen.
„Was Ihr wollt (2015)“
Beim Stöbern in den alten Vorschlägen aus der ersten Runde im Jahr 2015 stolpere ich über Nr. 14, „Radwegsituation verbessern – Entlang der Hauptstraßen in die Vororte“. Ein durchaus sinnvoll anmutender Vorschlag, die Wege entlang der Hauptstraßen in die Stadt für Fahrradpendler zu optimieren, unter anderem durch optimierte „Rotphasen, die ein flüssiges Radeln“ ermöglichen. Wer schon mal mit dem Rad am Alten Messplatz vorbei musste oder die Friedrich-Ebert Straße überquert hat, weiß sofort, was die einreichende Person beschreibt. Der Vorschlag erhält in der Stellungnahme ein ablehnendes „Nicht weiter verfolgen“. Begründung: „Signalprogramme stellen zwangsläufig einen Kompromiss der unterschiedlichen Anforderungen dar. Die Bevorrechtigung eines bestimmten Verkehrsteilnehmers gegenüber allen anderen wird von der Gemeinschaft nicht akzeptiert werden. So wird es auch künftig … nicht zu vermeiden sein, im Einzelfall unbequeme Entscheidungen treffen zu müssen, ob der Rad- oder Autoverkehr besser koordiniert wird. Beides zusammen ist leider nicht immer leistbar.“
Die Beiträge können durch eine einfache Stimmabgabe unterstützt werden. Einmal klicken auf den „Daumen hoch“, schon fertig. Und das für so viele Themen, wie man mag. Klingt einfach. Und das Beste daran: Ich brauche nur meine Idee in Worte fassen, der Rest liegt dann bei der Stadt.
Mannheim sucht die Super-Idee
Also gut, wenn ich es geschafft habe, meinen Vorschlag in die Top-10 zu katapultieren. Denn nur diese prüft die Stadt ab Mitte Oktober auf Machbarkeit und erstellt daraus eine Liste mit den Top-10-Vorschlägen, für die in einer weiteren Runde erneut abgestimmt wird. Alles klar, so ganz ohne Arbeit geht es dann doch nicht. Aber immerhin ein recht einfacher Weg, die eigenen Ideen dahingehend zu prüfen, ob sich viele andere davon genauso begeistern lassen wie ich.
Jetzt will ich es wissen. Ich werde Aktivistin. Mein Vorschlag ist der erste im Portal. Mal schauen, ob die „Bevorrechtigung eines bestimmten Verkehrsteilnehmers“ in diesem Jahr im Straßenbild der ersten drei Straßen der Neckarstadt ein Ende finden kann.
Jetzt Ihr!
Jetzt seid Ihr dran, liebe Neckarstädter. Lasst uns testen, was wir als Bürger*innen in unserer Stadt bewegen können. Hier geht es nicht um Blümchen pflanzen oder Mülleimer aufstellen, das ist eine kleine Revolution. Lasst uns herausfinden, ob unsere Stadt mehr Mut hat als wir selbst und stimmt für einen der vielen Vorschläge, um Mannheim ein bisschen lebenswerter zu machen. Meinen Vorschlag „3 autofreie Straßen in der Neckarstadt“ findet Ihr übrigens hier. Ähnliche Ideen hatten auch andere, z.B. „Lebenswerte Neckarstadt“ für eine Verkehrsberuhigung der Langen Rötter- und der Mittelstraße oder „Ein grünes Band für die Neckarstadt“, das einen grüneren und sichereren Weg von Herzogenriedpark zum Neckarufer vorschlägt. Ich bin gespannt, ob wir die Welt auf den Kopf stellen.
Die erste Runde des Beteiligungshaushalts läuft noch zehn Tage.
Beteiligungshaushalt Mannheim 2019: So geht’s
Der Beteiligungshaushalt ist unter dieser Adresse zu finden: www.Mannheim-gemeinsam-gestalten.de/dialoge/beteiligungshaushalt-2019-0. Um mitzumachen, ist eine Anmeldung erforderlich. Einen Benutzernamen, eine E-Mail-Adresse, ein Passwort und eine Adresse sind verpflichtend. Geschlecht, Alter, Hintergrund, Schulabschluss und die Quelle der Information können freiwillig angegeben werden.
Einen Beitrag erstellt man in der Rubrik „Beteiligen“. Dazu braucht es neben einem Titel eine kurze Textbeschreibung der Idee. Die Zuordnung zu einem der sieben Zukunftsthemen der Stadt ist verbindlich. Da besteht die Qual der Wahl, an welcher Stelle das Häkchen am sinnvollsten gesetzt ist.
Direkt auf der Übersichtsseite kann man Vorschlägen seine Stimme geben. Dafür reicht ein Klick auf das Daumen-hoch-Symbol. Auch Kommentare zu den verschiedenen Vorschlägen sind möglich; nicht nur für jene, die man unterstützt.
Mehr Vorschläge mit Bezug zur Neckarstadt, denen ihr zur Realität verhelfen könnt, und weitere Informationen findet Ihr im Beteiligungsportal der Stadt Mannheim.
Das Neckarstadtblog dankt für die Unterstützung von:
Auch interessant…