Die Abstimmungsphase des Beteiligungshaushalts endet am Sonntag, 13. Oktober. Höchste Zeit noch schnell für die besten Vorschläge zu stimmen.
173 Vorschläge wurden auf der Beteiligungsplattform der Stadt Mannheim eingereicht und insgesamt 8078 Stimmen (Stand: 12.10.2019, 12:05 Uhr) dazu abgegeben. Abgestimmt werden kann nicht nur für einen, sondern für mehrere Vorschläge.
Nur die zehn Ideen mit den meisten Stimmen kommen weiter in die nächste Runde. Wir interessieren uns aber nicht für die beliebtesten Vorschläge, sondern für diejenigen die explizit Relevanz für die Neckarstadt haben. Am Ende der Übersicht beschäftigen wir uns noch kurz mit stadtweiten Themen, die im Beteiligungshaushalt mehr als deutlich wurden.
Die Vorschläge sind in der Reihenfolge der Einreichung sortiert.
„3 autofreie Straßen in der Neckarstadt“
Meine Favoriten für das Modell: Geibel-, Uhland- und Max-Joseph-Straße. […] Richtig fair wäre es natürlich, wenn die Neckarstädter selbst entscheiden, welche 3 Straßen ihnen die wertvollsten für autofreie Zonen sind.
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„Die Multi-Skatehalle Mannheim“
Mannheim ist das Skatezentrum im Rhein-Neckar-Raum und bestens dafür geeignet, für eine Multi-Skatehalle, die für Skateboarder*innen, Scooter*innen und BMXer* das bietet…
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Lange Rötterstraße und Mittelstraße sind in der Neckarstadt die beiden belebtesten Straßen in der Neckarstadt. […] Für einen lebenswerten, zukunftsorientierten Stadtteil wünsche ich der Neckarstadt eine Verkehrsberuhigung dieser beiden Straßen.
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Konkret wird gefordert, das forum als einen wichtigen kompetenten Ansprechpartner und lebendigen Ort der Musikszene mit mehr Personal- und Sachmitteln auszustatten…
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„Ein grünes Band für die Neckarstadt“
Wie wäre es eigentlich, wenn man die Neckarstadt einmal durchqueren könnte, ohne sich an parkenden Autos vorbei quetschen oder stark befahrene Straßen kreuzen zu müssen? Wenn mann mit Kindern oder ohne, zu Fuß oder mit dem Fahrrad einfach, sagen wir vom Herzogenriedpark im Norden bis zum Alten Messplatz im Süden der Neckarstadt gelangen könnte, ohne auf den Autoverkehr achten zu müssen und gleichzeitig der Stadtteil auch von der Belastung des Durchgangsverkehrs entlastet werden könnte?
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„Lichtquelle am Park Ida-Scipio-Heim“
Am Abend auf dem Heimweg aus der Stadt, durch die Neckarstadt mit dem Rad oder zu Fuß würde man gerne den Park durchqueren. Geeignete Lichquellen, die uns den Weg weisen durch den Park, wäre toll.
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„Mehr Platz für Menschen statt Autos“
Lange Rötterstr. für den Durchgangsverkehr sperren […] größere Straßen wie Carl-Benz, Käfertaler entschleunigen […] Baumscheiben bzw. den Platz um die Bäume autosicher machen…
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„Lange-Rötter-Str. : Raum für Fuß- und Radverkehr, Qualität für öffentlichen Raum“
Folglich sollte die Lange-Rötter-Str. in ihrem östlichen Teil Fahrradstraße werden […] Der westliche Straßenteil bis zum Alten Messplatz hätte aufgrund der intensiven Belebtheit den Status „Spielstraße“ verdient…
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„Besserer Verkehrsfluss für Radfahrer an Ampel Friedrich-Ebert-Str./Lange Rötterstr.“
Entlang der Friedrich-Ebert-Str. können Radfahrer aktuell nicht mit der Grünphase des Kfz-Verkehrs „mitschwimmen“, müssen sich an der Kreuzung mit der Langen Rötterstr. dem rechtsabbiegenden Verkehr unterordnen. Dies mindert die Attraktivität dieser Strecke erheblich…
Es gibt von derselben Person einen weiteren Vorschlag mit dem Titel „Besserer Verkehrsfluss für Radfahrer an Ampel Friedrich-Ebert-Straße (nach Stadtbahnbrücke)“.
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„Jugendkulturzentrum forum nachhaltig sichern und zukunftsfähig ausstatten“
Wenn Mannheim es ernst meint mit dem Nachhaltigkeitsziel 4, worauf im Grunde die meisten anderen Ziele aufbauen, müssen für das forum mehr Sach- und Personalmittel zur Verfügung gestellt werden, um dessen Arbeit, die seit 40 Jahren die Bildungs- und Kulturlandschaft innovativ bereichert, auch für zukünftige Generationen junger und junggebliebener Menschen zu erhalten.
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„Vergabe von Patenschaften am Neckarufer für Schulklassen“
Kinder (ab einem gewissen Alter) und Jugendliche könnten so den Bezug zu unserem wertvollen Zufluss eines Meeres und der Umwelt lernen, die Konsequenzen verstehen, die bei unserem jetzigen Umgang drohen und dabei auch noch draußen aktiv sein. Dazu könnten Müllsammel- und entsprechende Aufmerksamkeitsaktionen gehören, der Bau und das Aufstellen von Insektenhotels oder das Einpflanzen von „seedbombs“ also Förderung der Blumenvielfalt gehören.
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Für die Landschaftspflege der Neckarufer sollen wieder Schafe genutzt werden. Das war bis vor 15 (?) Jahren noch so und es war einfach toll, diese Schafherde in der Stadt zu haben.
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„Mehr ALTER für Mannheim – Integration und Zusammenhalt fördern“
Der ALTER ist ein Ort für Sport, Spaß, Kunst und Musik und bringt Leute aus den verschiedensten Milieus zusammen und ist der perfekte Ort um die Vielfalt und Offenheit von Mannheim zu erleben.
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Fitness für jeden – Bewegungsparcour entlang des Neckarufers
Ausbau des oberen Uferwegs entlang der Neckarpromenade von der Kurpfalzbrücke bis zum Klinikum zu einem Bewegungsparcour für alle Generationen. Der 700 Meter lange Streckenabschnitt ist Teil der beliebten Laufstrecke am Neckar und zu einem naturnahen Treffpunkt für Sportler & Ungeübte. Das Erholungsangebot am Neckar wird erweitert.
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„Spielplätze & Freizeitmöglichkeiten im Quartier Neckarpromenade“
Das Quartier Neckarpromenade hat etwas, was sich andere Wohnquartiere wünschen – es ist autofrei. […] Mittlerweile gibt es für die 300 Kinder des Quartiers keinen Spielplatz mehr. Die öffentlichen Plätze sind wenig attraktiv- das soll sich ändern!
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Umwelt und Verkehr als große stadtweite Themen im Beteiligungshaushalt
Ganz oben im Interessen der Mannheimer*innen stehen ganz offensichtlich die Themen Umwelt und Verkehr. Sehr viele Vorschläge beschäftigen sich mit der Radwegeinfrastruktur und der als störend empfundene Autoflut in unserer Stadt. Ein großer Teil der teilnehmenden Bürger*innen scheint beim Thema Verkehr schon einen Schritt weiter zu sein als die Stadt, in der sie leben. Die Verbesserungen für klimafreundlicheren Stadtverkehr werden aber kaum ohne Mut und den tatsächlichen Willen dazu bei der Verwaltung umzusetzen sein. Mut, den Kraftverkehr bei Planungen nicht mehr an erste Stelle zu setzen.
Auch deutlich wird, dass der ÖPNV in Mannheim derzeit noch eher als Bremsklotz bei der Verkehrswende wahrgenommen wird: Zu teuer, zu voll, zu unflexibel. Vom „kostenlosen“ ÖPNV sind wir noch sehr weit entfernt, v.a. in den Köpfen der Verantwortlichen, die es nicht einmal schaffen, ein Sozialticket auf den Weg zu bringen, das diesen Namen auch verdient.
Auch von der anderen Seite her, sehen die teilnehmenden Mannheimer*innen das Klima in der Stadt bedroht. Die zunehmende Versiegelung von Grünflächen und der Besorgnis erregende Baumverlust.
Erfreulich ist auch, dass sich viele Vorschläge für Kinder und Jugendliche sowie zumindest einige für Senioren gemacht wurden. Viele städtische Angebote für diese Altersgruppen gibt es zwar, aber sie sind entweder nicht solide finanziell ausgestattet oder gehen an den geänderten Bedürfnissen der Zielgruppen vorbei.
Was dagegen fast gar nicht vorkommt im Beteiligungshaushalt, ist das Thema Wohnen.