Die Neckarwiese ist seit Donnerstag gesperrt. Gemerkt hat dies niemand. Familien, Studierende, Jugendliche hielten sich ausgelassen dort auf. Vielleicht auch, weil weit und breit keine Absperrung oder Hinweise zu sehen waren.
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Nach Erneuerung bzw. Verschärfung der Allgemeinverfügung der Stadt Mannheim, im Zuge derer die Verwaltung eine Sperrung der Neckarwiese (und auch der Rheinwiese) ab Donnerstag ankündigte und bei Verstößen auch empfindliche Strafen in Aussicht stellte, stellten wir der städtischen Pressestelle dazu einige Fragen.
Sperrung der Neckarwiese?
Wir fragten beispielsweise, wie die Sperrung der Neckarwiese konkret umgesetzt würde. Deutlich wird, dass die Antwort kaum etwas mit der Realität auf der Wiese zu tun hatte: „Das Nutzungsverbot für die Liegewiese am Neckar wird mit Flatterband kenntlich gemacht. Zusätzlich wird ein Schild auf das Nutzungsverbot hinweisen. Die Liegewiese ist ab morgen, 19. März, auf unbestimmte Zeit gesperrt“, antwortete ein Sprecher der Verwaltung unserer Redaktion.
Bereits am Vormittag erreichten uns Bilder, die nichts von der angekündigten Absperrung zeigten. Deshalb hakten wir bei der Pressestelle nach und erhielten folgende ausweichende Antwort: „Bei der Neckarwiese wird an einigen Stellen mittels Absperrbändern und Schildern darauf hingewiesen, dass diese gesperrt ist. Jedoch nicht über die komplette Länge der Neckarwiese.“
Wir konnten am Donnerstag nicht ermitteln, wo sich diese Stellen mit Absperrbändern und Schildern befinden. Zwischen Jungbusch- und Kurpfalzbrücke aber offensichtlich nicht und so kam es, wie zu erwarten war: Die Liegewiese am Neckar war über weite Strecken mit Pärchen, Familien, Studierenden und Jugendlichen bevölkert. Von der Kurpfalz- in Richtung Friedrich-Ebert-Brücke zeigte sich das gleiche Bild. Von einem Ordnungsdienst oder der Polizei, welche die Sperrung der Neckarwiese vor Ort durchsetzten, war während des zugegebenermaßen kurzen Zeitraums keine Spur.
Update: Zur Ehrenrettung der Verwaltung müssen wir nachtragen, dass uns jetzt Nachrichten von Anwohner*innen erreichen, die von Streifen berichten, die größere Personengruppen aufgelöst haben.
Am Freitagmorgen konnten nun auch die ersten Absperrungen gefunden werden. Mit einem Tag Verspätung
Es drängt sich der Eindruck auf, dass der Verwaltung bei aller Notwendigkeit und Schärfe der Maßnahme, jedoch schon zu Beginn an Konsequenz mangelt. Sollte die Absperrung tatsächlich noch mit einem Flatterband und Hinweisschildern erkennbar sein, wird dies dann auch durch die Behörden kontrolliert? Oder geht es einfach so weiter, weil keine Sanktionen drohen?
Gassigehen, spazieren, joggen oder Radfahren auf dem Weg bleibt möglich
Für die Hundebesitzer*innen unter unseren Leser*innen hatten wir der Stadt übrigens noch folgende Frage gestellt: Ist der Weg am Neckar noch begehbar? Können Hundebesitzer*innen ihre Hunde noch am Neckar ausführen? – „Die Liegewiese ist ab morgen gesperrt, der Weg ist dagegen weiterhin begehbar.“ Das wird nicht nur Fellfreunde, sondern auch Spaziergehende, Joggende oder Radfahrende, freuen.
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Weitere Fotos vom Vormittag, auf denen nicht von der angekündigten Absperrung zu sehen ist, sind in der Galerie ganz unten zu finden.
Sperrung der Spielplätze!
Auch zur Sperrung der öffentlichen Spielplätze hatten wir der Pressestelle sehr ähnliche Fragen gestellt.
Wir wollten wissen, ab wann diese geschlossen seien und wie dies umgesetzt werde und erhielten vom Pressesprecher die Antwort: „Die öffentlichen Spielplätze sind seit heute, 18. März geschlossen.“ Zwar konnten wir dies am 18. März bei unserer Stichprobe nicht bestätigen, jedoch bereits einen Tag später.
Der Spielplatz aus unserer Stichprobe ist unmissverständlich abgesperrt | Foto: M. Schülke
Der Spielplatz aus unserer Stichprobe ist unmissverständlich abgesperrt | Foto: M. Schülke
„Die Zugänge zu den Spielplätzen sind mit rot-weißem Flatterband abgesperrt bzw. Spielplätze, die von allen Seiten betretbar sind, mit Flatterband als gesperrt markiert. Morgen bringen die Mitarbeiter*innen zusätzlich an allen Spielplätzen Hinweis-Schilder an.“ Auch die Hinweisschilder konnten bei der neuerlichen Stichprobe rundherum gefunden werden, wie es unserer Redaktion gegenüber auf Rückfrage hieß: „Die Mitarbeiter*innen arbeiten gerade daran, die Spielplätze im Stadtgebiet abzusperren. Dazu wurde eine Vielzahl an Schildern gedruckt, die nun nach und nach an den Spielplätzen angebracht werden.“
Restaurants, Cafés und Biergärten geschlossen
Nachdem in den vergangenen Tagen Restaurants, Cafés und Biergärten entgegen jeder Vernunft und auch entgegen der Allgemeinverfügung vereinzelt noch gut gefüllt waren, hat das ausdrückliche Verbot des Aufenthalts in allen Mannheimer Gastronomieeinrichtungen Wirkung gezeigt. Zwar waren noch viele Menschen auf den Straßen unterwegs, doch jenseits der Neckarwiese oder des Alten Messplatzes (auch dieser war gut gefüllt, Anm. d. Red.) vermieden es die Menschen, in Gruppen zu verweilen und es wurde oft auf den gebotenen Abstand geachtet.
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Die Neckarwiese ist seit Donnerstag gesperrt. Gemerkt hat dies niemand. Familien, Studierende, Jugendliche hielten sich ausgelassen dort auf. Vielleicht auch, weil weit und breit keine Absperrung oder Hinweise zu sehen waren.
Nach Erneuerung bzw. Verschärfung der Allgemeinverfügung der Stadt Mannheim, im Zuge derer die Verwaltung eine Sperrung der Neckarwiese (und auch der Rheinwiese) ab Donnerstag ankündigte und bei Verstößen auch empfindliche Strafen in Aussicht stellte, stellten wir der städtischen Pressestelle dazu einige Fragen.
Sperrung der Neckarwiese?
Wir fragten beispielsweise, wie die Sperrung der Neckarwiese konkret umgesetzt würde. Deutlich wird, dass die Antwort kaum etwas mit der Realität auf der Wiese zu tun hatte: „Das Nutzungsverbot für die Liegewiese am Neckar wird mit Flatterband kenntlich gemacht. Zusätzlich wird ein Schild auf das Nutzungsverbot hinweisen. Die Liegewiese ist ab morgen, 19. März, auf unbestimmte Zeit gesperrt“, antwortete ein Sprecher der Verwaltung unserer Redaktion.
Bereits am Vormittag erreichten uns Bilder, die nichts von der angekündigten Absperrung zeigten. Deshalb hakten wir bei der Pressestelle nach und erhielten folgende ausweichende Antwort: „Bei der Neckarwiese wird an einigen Stellen mittels Absperrbändern und Schildern darauf hingewiesen, dass diese gesperrt ist. Jedoch nicht über die komplette Länge der Neckarwiese.“
Wir konnten am Donnerstag nicht ermitteln, wo sich diese Stellen mit Absperrbändern und Schildern befinden. Zwischen Jungbusch- und Kurpfalzbrücke aber offensichtlich nicht und so kam es, wie zu erwarten war: Die Liegewiese am Neckar war über weite Strecken mit Pärchen, Familien, Studierenden und Jugendlichen bevölkert. Von der Kurpfalz- in Richtung Friedrich-Ebert-Brücke zeigte sich das gleiche Bild. Von einem Ordnungsdienst oder der Polizei, welche die Sperrung der Neckarwiese vor Ort durchsetzten, war während des zugegebenermaßen kurzen Zeitraums keine Spur.
Am Freitagmorgen konnten nun auch die ersten Absperrungen gefunden werden. Mit einem Tag Verspätung
Es drängt sich der Eindruck auf, dass der Verwaltung bei aller Notwendigkeit und Schärfe der Maßnahme, jedoch schon zu Beginn an Konsequenz mangelt. Sollte die Absperrung tatsächlich noch mit einem Flatterband und Hinweisschildern erkennbar sein, wird dies dann auch durch die Behörden kontrolliert? Oder geht es einfach so weiter, weil keine Sanktionen drohen?
Gassigehen, spazieren, joggen oder Radfahren auf dem Weg bleibt möglich
Für die Hundebesitzer*innen unter unseren Leser*innen hatten wir der Stadt übrigens noch folgende Frage gestellt: Ist der Weg am Neckar noch begehbar? Können Hundebesitzer*innen ihre Hunde noch am Neckar ausführen? – „Die Liegewiese ist ab morgen gesperrt, der Weg ist dagegen weiterhin begehbar.“ Das wird nicht nur Fellfreunde, sondern auch Spaziergehende, Joggende oder Radfahrende, freuen.
Sperrung der Spielplätze!
Auch zur Sperrung der öffentlichen Spielplätze hatten wir der Pressestelle sehr ähnliche Fragen gestellt.
Wir wollten wissen, ab wann diese geschlossen seien und wie dies umgesetzt werde und erhielten vom Pressesprecher die Antwort: „Die öffentlichen Spielplätze sind seit heute, 18. März geschlossen.“ Zwar konnten wir dies am 18. März bei unserer Stichprobe nicht bestätigen, jedoch bereits einen Tag später.
„Die Zugänge zu den Spielplätzen sind mit rot-weißem Flatterband abgesperrt bzw. Spielplätze, die von allen Seiten betretbar sind, mit Flatterband als gesperrt markiert. Morgen bringen die Mitarbeiter*innen zusätzlich an allen Spielplätzen Hinweis-Schilder an.“ Auch die Hinweisschilder konnten bei der neuerlichen Stichprobe rundherum gefunden werden, wie es unserer Redaktion gegenüber auf Rückfrage hieß: „Die Mitarbeiter*innen arbeiten gerade daran, die Spielplätze im Stadtgebiet abzusperren. Dazu wurde eine Vielzahl an Schildern gedruckt, die nun nach und nach an den Spielplätzen angebracht werden.“
Restaurants, Cafés und Biergärten geschlossen
Nachdem in den vergangenen Tagen Restaurants, Cafés und Biergärten entgegen jeder Vernunft und auch entgegen der Allgemeinverfügung vereinzelt noch gut gefüllt waren, hat das ausdrückliche Verbot des Aufenthalts in allen Mannheimer Gastronomieeinrichtungen Wirkung gezeigt. Zwar waren noch viele Menschen auf den Straßen unterwegs, doch jenseits der Neckarwiese oder des Alten Messplatzes (auch dieser war gut gefüllt, Anm. d. Red.) vermieden es die Menschen, in Gruppen zu verweilen und es wurde oft auf den gebotenen Abstand geachtet.
Fotogalerie:
(Alle Galeriefotos: M.St.)
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