Das geplante Kioskprojekt an der Alphornstraße wurde eingestellt, ohne formale Beendigung. Die Stadt Mannheim erläutert die Gründe und die entstandenen Kosten.
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Im Sommer 2020 wurde in Mannheim das Projekt „Kiosk Alphornstraße“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Bau des Kiosks wurde ohne öffentliche Ausschreibung beschlossen und sollte als sozialer Treffpunkt dienen. Sven Schneider, der designierte Betreiber des Kiosks, betonte damals die Wichtigkeit eines erschwinglichen Angebots für alle Altersgruppen. Die Reaktionen der Anwohner*innen waren gemischt, da sie die mangelnde Bürgerbeteiligung und die Kommerzialisierung des öffentlichen Raums kritisierten. Die Vorstellung stand auch im Zusammenhang mit dem heftig kritisierten „Westwind“-Papier. Petar Drakul, der damalige persönliche Referent des Oberbürgermeisters, bezeichnete das Projekt bei seiner Erläuterung als „in trockenen Tüchern“, sehr zum Ärger der anwesenden Bevölkerung. Der Protest verpuffte letztlich im Nichts.
„In trockenen Tüchern“ – Petar Drakul stellte 2020 den wütenden Neckarstädter*innen das Projekt vor | Foto: M. Schülke
Marcel Hauptenbuchner(Mitte) 2020 | Foto: M. Schülke
So sollte der neue Kiosk aussehen. Außengastronomie ist Programm – die Anwohner*innen können sich freuen | Foto: M. Schülke
Vier Jahre später
Vier Jahre lang hörte man nichts von dem Prestigeprojekt am Neckar. Der Unmut war verraucht, viele hatten es wahrscheinlich vergessen. Eine kürzlich gestellte Presseanfrage an die Stadt Mannheim brachte nun überraschend Klarheit über den aktuellen Stand des Projekts. Auf Nachfrage bestätigte die Stadt nämlich, dass das Projekt nicht weiterverfolgt wird. All die Argumente von Teilhabe oder Sicherheit für Frauen und Kinder durch soziale Kontrolle, spielen plötzlich keine Rolle mehr. Ein erster Entwurf für eine gastronomische Nutzung war zu teuer, sodass zwar noch alternative modulare Container-Lösungen in Erwägung gezogen wurden. Diese Vorschläge wurden jedoch auch nicht konkretisiert.
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Gründe für die Einstellung des Projekts
Das Projekt wurde informell im Frühjahr 2023 auf Eis gelegt, als klar wurde, dass die Kosten für eine Gastro-Bespielung zu hoch wären. Marcel Hauptenbuchner, Geschäftsführer von Hildebrandt & Hees und potentieller Bauherr der Gastro-Immobilie, bestätigte auf unsere Anfrage, dass die erwarteten Kosten für Bau und Nutzung einen wirtschaftlich tragfähigen Betrieb nicht zugelassen hätten. Er betonte jedoch, dass sie bei geänderten Bedingungen, wie einer reduzierten Anforderung an den Baukörper, weiterhin bereit wären, sich zu engagieren.
Kosten und städtebauliche Überlegungen
Laut der Stadt Mannheim entstanden der Verwaltung außer den geleisteten Arbeitsstunden keine weiteren Kosten. Aus städtebaulicher Sicht gibt es derzeit kein Planungserfordernis für die Örtlichkeit. Der Parkplatz an der Dammstraße wurde vor wenigen Jahren neu angelegt und stellt durch seine baulichen Gegebenheiten eine Herausforderung für andere Nutzungen dar. Die Stadt Mannheim sieht jedoch ohnehin aktuell keine Notwendigkeit für weitere Planungen an dieser Stelle.
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Das geplante Kioskprojekt an der Alphornstraße wurde eingestellt, ohne formale Beendigung. Die Stadt Mannheim erläutert die Gründe und die entstandenen Kosten.
Im Sommer 2020 wurde in Mannheim das Projekt „Kiosk Alphornstraße“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Bau des Kiosks wurde ohne öffentliche Ausschreibung beschlossen und sollte als sozialer Treffpunkt dienen. Sven Schneider, der designierte Betreiber des Kiosks, betonte damals die Wichtigkeit eines erschwinglichen Angebots für alle Altersgruppen. Die Reaktionen der Anwohner*innen waren gemischt, da sie die mangelnde Bürgerbeteiligung und die Kommerzialisierung des öffentlichen Raums kritisierten. Die Vorstellung stand auch im Zusammenhang mit dem heftig kritisierten „Westwind“-Papier. Petar Drakul, der damalige persönliche Referent des Oberbürgermeisters, bezeichnete das Projekt bei seiner Erläuterung als „in trockenen Tüchern“, sehr zum Ärger der anwesenden Bevölkerung. Der Protest verpuffte letztlich im Nichts.
Vier Jahre später
Vier Jahre lang hörte man nichts von dem Prestigeprojekt am Neckar. Der Unmut war verraucht, viele hatten es wahrscheinlich vergessen. Eine kürzlich gestellte Presseanfrage an die Stadt Mannheim brachte nun überraschend Klarheit über den aktuellen Stand des Projekts. Auf Nachfrage bestätigte die Stadt nämlich, dass das Projekt nicht weiterverfolgt wird. All die Argumente von Teilhabe oder Sicherheit für Frauen und Kinder durch soziale Kontrolle, spielen plötzlich keine Rolle mehr. Ein erster Entwurf für eine gastronomische Nutzung war zu teuer, sodass zwar noch alternative modulare Container-Lösungen in Erwägung gezogen wurden. Diese Vorschläge wurden jedoch auch nicht konkretisiert.
Gründe für die Einstellung des Projekts
Das Projekt wurde informell im Frühjahr 2023 auf Eis gelegt, als klar wurde, dass die Kosten für eine Gastro-Bespielung zu hoch wären. Marcel Hauptenbuchner, Geschäftsführer von Hildebrandt & Hees und potentieller Bauherr der Gastro-Immobilie, bestätigte auf unsere Anfrage, dass die erwarteten Kosten für Bau und Nutzung einen wirtschaftlich tragfähigen Betrieb nicht zugelassen hätten. Er betonte jedoch, dass sie bei geänderten Bedingungen, wie einer reduzierten Anforderung an den Baukörper, weiterhin bereit wären, sich zu engagieren.
Kosten und städtebauliche Überlegungen
Laut der Stadt Mannheim entstanden der Verwaltung außer den geleisteten Arbeitsstunden keine weiteren Kosten. Aus städtebaulicher Sicht gibt es derzeit kein Planungserfordernis für die Örtlichkeit. Der Parkplatz an der Dammstraße wurde vor wenigen Jahren neu angelegt und stellt durch seine baulichen Gegebenheiten eine Herausforderung für andere Nutzungen dar. Die Stadt Mannheim sieht jedoch ohnehin aktuell keine Notwendigkeit für weitere Planungen an dieser Stelle.
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