Am 18. September wurde das Richtfest für das Kombibad Herzogenried gefeiert. Nach Verzögerungen steht der Rohbau des größten Mannheimer Sportprojekts.
Bei sonnigem Wetter und in entspannter Atmosphäre feierte die Stadt Mannheim am vergangenen Mittwoch das Richtfest für das Kombibad Herzogenried. Oberbürgermeister Christian Specht begrüßte rund 100 Gäste und erinnerte an die besondere Bedeutung des Bades für die Stadt. „Das Kombibad Herzogenried ist eine Investition in die Lebensqualität der Menschen“, sagte er. Die Baukosten sind inzwischen auf 65 Millionen Euro gestiegen, nachdem ursprünglich 31,5 Millionen veranschlagt worden waren.
Herausforderungen während des Baus
Seit dem Spatenstich vor zwei Jahren wurde der Bau von verschiedenen Problemen begleitet. Besonders der Fund zahlreicher Kampfmittel unter der Baugrube sowie die steigenden Materialkosten sorgten für Verzögerungen. Ursprünglich war eine Fertigstellung für Ende 2023 geplant, die Eröffnung wird nun jedoch erst Ende 2025 erwartet.
Der Rohbau ist dennoch ein entscheidender Schritt. Er umfasst das 50-Meter-Schwimmbecken sowie die Grundstrukturen für den Erlebnisbereich. Der Innenausbau, der jetzt beginnt, soll in den kommenden Monaten fortgesetzt werden.
Richtfest und Reden
Die Eröffnung des Richtfests verlief in lockerer Stimmung. Oberbürgermeister Christian Specht scherzte zu Beginn: „Ich hoffe, dass keiner mehr im Whirlpool liegt.“ Die traditionelle Zeremonie wurde später von den Zimmerleuten durchgeführt, die den Richtspruch verlasen und anschließend ihre Weingläser in eines der Schwimmbecken warfen. Dieser symbolische Akt markierte das Ende der Rohbauarbeiten. Zuvor hatte Oberbürgermeister Specht betont, dass das Kombibad mehr als nur ein Freizeitbad sei. Es werde eine zentrale Rolle für den Sport in Mannheim spielen und gleichzeitig ein Treffpunkt für alle Altersgruppen sein.
Specht hob zudem die emotionale Bedeutung des Herzogenriedbads für die Mannheimer Bevölkerung hervor. Er erinnerte daran, dass das Bad seit jeher ein wichtiger Ort für das Stadtzentrum sei. SPD-Fraktionschef Reinhold Götz habe ihm erzählt, dass er in seiner Kindheit im Herzogenriedbad Schwimmen gelernt habe.
Architekt Sebastian Jehle vom Berliner Büro Hascher Jehle Design hob die besondere Lage des Bades mit Blick auf den Herzogenriedpark hervor. Die gläsernen Wände sollen den Besucher_innen freie Sicht auf die Landschaft bieten. Durch die Verknüpfung von Hallenbad und Freibad werde das Kombibad vielseitig nutzbar sein.
Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit
Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist die Nachhaltigkeit. Das Bad wird mit einer Photovoltaikanlage und einem Wärmerückgewinnungssystem ausgestattet, um den Energieverbrauch zu minimieren. Diese Maßnahmen erfüllen die Anforderungen der KfW, die das Projekt mit 5,5 Millionen Euro fördert. Auch die Barrierefreiheit spielt eine wichtige Rolle. Alle Bereiche des Bads sind ebenerdig oder über Rampen erreichbar, und mobile Lifter erleichtern den Zugang zu den Schwimmbecken.
Ein Bad für Sport und Freizeit
Das Kombibad wird sowohl für den Leistungssport als auch für die Freizeit konzipiert. Neben dem Sportbecken entstehen verschiedene Erlebnisbereiche, darunter ein Strömungskanal, eine Wellenrutsche und zwei Röhrenrutschen. Diese zusätzlichen Angebote sollen das Bad zu einem beliebten Ziel für Familien und Freizeitschwimmer machen.
Probleme mit der Verkehrsanbindung
Ein offenes Thema bleibt die Verkehrsanbindung des Kombibads. Zwar wird es von Schulbussen angefahren, doch der Fußweg von der Stadtbahnstation ist zu weit. An einer Verbesserung wird gearbeitet.
Ein wichtiger Schritt, noch viel zu tun
Mit dem Richtfest ist ein bedeutender Bauabschnitt erreicht, doch der Weg bis zur Eröffnung bleibt lang. Der Innenausbau wird anspruchsvoll, und das Projekt muss weiterhin hohen Kosten- und Zeitdruck bewältigen. Dennoch war die Stimmung beim Richtfest optimistisch. Ende 2025 soll das Kombibad fertiggestellt und für die Mannheimer Bevölkerung nutzbar sein.