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Mehr als den ganzen Tag lernen

Über viele Jahre klaffte zwischen der Humboldt-Schule und der Waldhofstraße ein Loch im Herzen der Neckarstadt, das nun mit Leben gefüllt wird | Foto: M. Schülke

Am 10. Oktober 2024 wurde der Grundstein für die erste Ganztagsgrundschule in der Neckarstadt-West gelegt.

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Wegen des angekündigten Regens versammelten sich die Gäste zuerst in der kleinen Sporthalle der Schule. Diese Entscheidung war klug, denn während der Reden begann es stark zu regnen. Die Veranstaltung startete mit einem Lied der Klasse 2b, das die Anwesenden willkommen hieß und für eine festliche Stimmung sorgte.

Ein wichtiger Schritt für mehr Bildungsgerechtigkeit

Oberbürgermeister Christian Specht betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung des Projekts für die Neckarstadt-West. Der Neubau der Ganztagsgrundschule sei ein wichtiger Schritt für mehr Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit in einem Viertel, in dem über zwei Drittel der Bewohner*innen einen Migrationshintergrund haben. Der neue Schulcampus soll nicht nur schulisch genutzt werden. Er wird auch der Nachbarschaft und lokalen Sportvereinen offenstehen und den Stadtteil bereichern. Besonders hervorgehoben wurden die Sporthallen und der Schulpark, die auch nach Schulschluss für die Anwohner*innen zugänglich sein werden.

Moderne Architektur und Nutzung für die Nachbarschaft

Das Bauprojekt umfasst eine Mensa, zwei Sporthallen und eine Photovoltaikanlage, die Strom für die Schule und die Mensa liefert. Das moderne Gebäude entsteht neben dem denkmalgeschützten Altbau der Schule. So entsteht ein attraktiver, nachhaltiger Campus, der sowohl den Schüler*innen als auch den Anwohner*innen zugutekommt. Die neu gestalteten Außenanlagen bieten den Kindern künftig vielseitige Spielmöglichkeiten und Raum für Bewegung.

Der Geschäftsführer der BBS, Peter Doberass | Foto: M. Schülke

Der Geschäftsführer der BBS1, Peter Doberass, sprach in seiner Rede über die architektonischen Besonderheiten des Projekts. Der Altbau werde durch den Neubau ideal ergänzt, und der Schulhof werde so umgestaltet, dass er für alle nutzbar sei. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Neubaus sei ein wichtiger Teil des nachhaltigen Gesamtkonzepts, das dazu beitrage, den CO2-Ausstoß zu verringern.

Förderung von Persönlichkeit und Wissen

Schulleiter Andreas Baudisch | Foto: M. Schülke

Schulleiter Andreas Baudisch bedankte sich bei den Verantwortlichen für die Umsetzung des Projekts. Mit einer humorvollen Anekdote zur Namensgebung brachte er die Gäste zum Schmunzeln. „Ich wette, die Hälfte von Ihnen glaubt, unsere Schule sei nach Alexander von Humboldt benannt – dem großen Entdecker. Das stimmt. Aber nur zur Hälfte. Unsere Schule trägt den Namen von Alexander und Wilhelm von Humboldt.“ Baudisch hob hervor, wie wichtig es sei, den Kindern nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch ihre Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Die Ganztagsschule ermögliche das in besonderem Maße.

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Symbolischer Spatenstich bei besserem Wetter

Zum Abschluss der Veranstaltung in der Sporthalle sangen die Kinder der Klasse 2b ein weiteres Lied. Ihre Darbietung wurde mit großem Applaus belohnt. Anschließend erhielten sie kleine Geschenke von Bildungsbürgermeister Dirk Grunert und Oberbürgermeister Christian Specht. Die Kinder freuten sich sichtlich über die Aufmerksamkeit und die überreichten Geschenke.

Nach den Reden hatte der Regen rechtzeitig aufgehört, sodass der symbolische Spatenstich im Freien stattfinden konnte. Vertreter der Stadt und der BBS versammelten sich auf dem Baugrundstück und setzten gemeinsam die ersten Spatenstiche für das neue Gebäude.

Ein Schulprojekt für die Zukunft

Der Neubau wird Platz für vier Klassenzüge pro Jahrgang bieten und soll bis zum Schuljahr 2027/28 fertiggestellt sein. Besonders betont wurde der geplante Schulpark, der zusammen mit den Sporthallen und der Photovoltaikanlage das nachhaltige Konzept des Projekts unterstreicht. Der Schulcampus soll nicht nur den Schüler*innen eine moderne Lernumgebung bieten, sondern auch ein Ort der Begegnung für die gesamte Nachbarschaft sein. Die Photovoltaikanlage wird unter anderem den Strombedarf der Lüftungsanlage decken und damit einen wichtigen Beitrag zur Energieeffizienz leisten. Das Projekt soll den Stadtteil nachhaltig aufwerten und der lokalen Gemeinschaft zugutekommen.

Die Feierlichkeiten endeten mit einem geselligen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen, bei dem die Gäste über die Zukunft der Schule und die Bedeutung des Neubaus sprachen.

Statement des Bildungsbürgermeisters:

Bildungsbürgermeister Dirk Grunert betonte in einer separaten Mitteilung die Bedeutung des Projekts für die Mannheimer Bildungslandschaft: „Viele Kinder in der Neckarstadt-West haben einen hohen Förderbedarf. Der Bau der neuen Ganztagsgrundschule ist das Ergebnis eines langen Engagements vieler Menschen, die sich für die Verbesserung der Bildungssituation in diesem Viertel einsetzen.“ Grunert wies darauf hin, dass der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 in Kraft tritt und die Stadt Mannheim bereits 13 Ganztagsschulen eingerichtet hat – mit der Humboldt-Grundschule als nächstem Schritt.

Bildergalerie

Quellen: Eigener Reporter vor Ort, Pressemitteilung der Stadt Mannheim

  1. Die städtische BBS Bau- und Betriebsservice GmbH kümmert sich seit 2005 um die städtischen Schulliegenschaften. Sie baut, saniert, modernisiert und unterhält die allgemein- und berufsbildenden Schulen.
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