Website-Icon Neckarstadtblog

MWSP zieht sich aus Neckarstadt-West und Quartiermanagement zurück

rebekka spachmann jennifer pohl quartiermanagement neckarstadt west 1142x642 - MWSP zieht sich aus Neckarstadt-West und Quartiermanagement zurück
Rebekka Spachmann (l.) und Quartiermanagerin Jennifer Pohl | Foto: Annette Mück

Die MWSP gibt die Trägerschaft des Quartiermanagements Neckarstadt-West an den Mannheimer Quartiermanagement e.V. zurück, Kritik bleibt.

Werbung

Bereits im März 2024 hat die städtische Projektentwicklungsgesellschaft MWSP die Trägerschaft für das Quartiermanagement in der Neckarstadt-West an den Mannheimer Quartiermanagement e.V. (MaQua) zurückgegeben. Dass diese strukturelle Veränderung vielen Anwohner*innen zunächst unbemerkt blieb, liegt auch daran, dass die MWSP über Jahre als zentrale Kraft hinter dem Quartiermanagement wahrgenommen wurde. Nun tritt die Quartiermanagerin Jennifer Pohl noch stärker in den Vordergrund.

Quartiermanagerin Jennifer Pohl gewinnt Vertrauen im Quartier

Jennifer Pohl ist seit November 2022 als Quartiermanagerin im Stadtteil aktiv und konnte durch ihre Nähe zur Bevölkerung sowie den intensiven Dialog das Vertrauen vieler Anwohner*innen zurückgewinnen. Gemeinsam mit Rebekka Spachmann, ihrer Assistentin auf halber Stelle, setzte sie sich für die Belange des Stadtteils ein.  Pohl wird von den Menschen im Quartier als zentrale Ansprechpartnerin wahrgenommen. Die Kontinuität im Quartiermanagement ermöglicht es nun, die Stadtteilarbeit ohne die Vorbehalte gegen die MWSP im Hintergrund noch gezielter auf die Bedürfnisse der Bevölkerung auszurichten und den Dialog im Quartier weiter auszubauen.

Werbung

Lokale Stadterneuerung und Strukturaufbau durch die MWSP

Mit ihrer Erfahrung in städtischer Transformation und Entwicklung übernahm die MWSP 2020 das Quartiermanagement der Neckarstadt-West. Diese Entscheidung beruhte auf der Vorgabe der Stadtverwaltung, die dringend notwendige Stabilisierung im Stadtteil durch erfahrene Akteure wie die MWSP zu fördern. Unter ihrer Leitung wurden Projekte wie die Umgestaltung des Neumarkts, die Einführung des Ganztagsangebots „Campus Neckarstadt-West“ für Grundschulkinder und die Schaffung von Begegnungszonen im öffentlichen Raum vorangetrieben. Die Neuausrichtung durch die MWSP sollte den vielfältigen Herausforderungen des Quartiers mit seiner heterogenen Bevölkerung und den sozialen Spannungen gerecht werden.

MWSP-Abschied trifft nicht nur auf Bedauern

Doch nicht alle Projekte fanden die erhoffte Zustimmung. Das Kiosk- und Bistroprojekt am Neckar beispielsweise stieß von Beginn an auf kritische Stimmen: Anwohner*innen empfanden es als unnötig und kaum durchdacht, da es wenig Mehrwert für das Quartier bot und das Konzept an den Bedürfnissen der Bevölkerung vorbeiging. Als das Projekt schließlich eingestellt wurde, wurde dies im Stadtteil fast schon erleichtert aufgenommen. Solche Vorhaben trugen zur Distanz zwischen der MWSP und Teilen der Bevölkerung bei. In manchen Fällen, so berichten einige Akteure im Stadtteil, hinterließ die Arbeit der MWSP „verbrannte Erde“ im Quartier – ein Ausdruck für das Misstrauen und die Ernüchterung vieler Bürger*innen gegenüber dem städtischen Unternehmen.

Quellen: Pressemitteilung der MWSP vom 6. März 2024, eigene Recherchen

Die mobile Version verlassen