Stadtentwicklung

Neckarstadt-West wird kinder- und radfreundlicher

Spielplatz, Schulwege, Fahrradstraßen: In der Neckarstadt-West tut sich 2025 einiges für Kinder und Radfahrende.

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Bereits am 20. Februar hat der Ausschuss für Technische Betriebe sieben Bauprojekte für die Neckarstadt-West genehmigt. Die Stadt will damit Straßen, Wege und Plätze im Quartier verbessern. Die meisten Vorhaben sollen noch 2025 umgesetzt werden. Eine Ausnahme bildet der neue Platz vor dem Ikubiz, der erst im Folgejahr realisiert werden soll. Insgesamt rechnet die Stadt mit Kosten von rund 1,33 Millionen Euro. Teile davon werden über das Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ von Bund und Ländern finanziert. Es unterstützt bauliche Maßnahmen in Quartieren mit besonderem Entwicklungsbedarf.

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Übersichtskarte dergeplanten Maßnahmen | Quelle: mannheim-videos.de

Spielplatz Elfenstraße

Der Spielplatz in der Elfenstraße wird vollständig neu gestaltet. Derzeit ist die Fläche versiegelt und bietet kaum Spielmöglichkeiten. Geplant sind zwei Spielbereiche: einer für jüngere Kinder bis sechs Jahre und einer für ältere Kinder bis vierzehn. Neue Klettergeräte, eine Tischtennisplatte sowie Sitzgelegenheiten sollen den Platz aufwerten. Auch die Versiegelung wird teilweise zurückgenommen. Die Maßnahme kostet 180.000 Euro und ist vollständig förderfähig.

Straßensanierung mit Kaltasphalt

Drei Straßen erhalten einen neuen Belag: die Bürgermeister-Fuchs-Straße, die Riedfeldstraße und die Langstraße. Dabei wird eine dünne Asphaltschicht im Kalteinbau aufgetragen. Vorhandene Schadstellen werden zuvor ausgebessert. Die Methode kam bereits in der Innenstadt zum Einsatz.

Einige Mitglieder des Ausschusses äußerten Bedenken, ob die Sanierung zwingend mit der Einrichtung von Fahrradstraßen verbunden sein müsse. Jessica Martin (Klimaliste) unterstützte die Maßnahmen grundsätzlich, sprach sich aber dafür aus, die Sicherheit für Radfahrende zu erhöhen – etwa durch weniger parkende Autos. Aus Sicht der Verwaltung ist die neue Asphaltdecke notwendig, da Radfahrende stärker auf Unebenheiten reagieren als Autofahrende. Für die Sanierung sind 550.000 Euro eingeplant. Diese Arbeiten gelten als Instandsetzung und sind daher nicht förderfähig.

Gehwege an Schulwegen

An mehreren Stellen im Viertel werden Gehwege verbreitert oder neu geordnet. In der Zehntstraße, am Kinder- und Jugendbildungshaus Kaisergarten, entsteht mehr Platz für zu Fuß Gehende. Auch vor dem Alten Volksbad ist eine Umgestaltung geplant. In der Riedfeldstraße sollen zwei Kreuzungen so verändert werden, dass das Queren der Straße einfacher wird. Dafür werden die Gehwege an den Knotenpunkten zur Lortzingstraße und zur Pflügersgrundstraße vorgezogen. Auch parkende Autos sollen dort entfernt werden, um die Sicht zu verbessern.

Die geschätzten Baukosten betragen 190.000 Euro. Ob und in welchem Umfang eine Förderung möglich ist, hängt von der tatsächlichen Fläche der umgebauten Bereiche ab.

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Mini-Plaza vor dem Ikubiz-Leseladen

Vor dem Leseladen des Interkulturellen Bildungszentrums (Ikubiz) entsteht eine neue Platzfläche. Sie soll den bislang breiten Kreuzungsbereich übersichtlicher machen und vor allem den dort verlaufenden Schulweg sicherer gestalten. Geplant sind breitere Gehwege, entsiegelte Flächen mit Staudenbepflanzung und neue Sitzgelegenheiten. Durch die Umgestaltung entfallen fünf Parkplätze. Die Umsetzung der Mini-Plaza ist für 2026 geplant. Die Baukosten liegen bei rund 250.000 Euro.

Neue Radbügel

Im Stadtteil werden 97 neue Radbügel aufgestellt – verteilt auf 30 Standorte. Betroffen sind unter anderem die Alphornstraße, Gärtnerstraße, Langstraße, Pestalozzistraße und Riedfeldstraße. Die Bügel sollen mehr sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder schaffen und den öffentlichen Raum ordnen.

Fahrradstraßen und Fahrradzone

Zwei Straßen werden künftig als Fahrradstraßen ausgeschildert: die Bürgermeister-Fuchs-Straße und die Langstraße. Der Radverkehr hat dort Vorrang, motorisierter Verkehr bleibt zugelassen. Beide Straßen erhalten im Zuge dessen auch neuen Asphalt.

Zusätzlich wird eine Fahrradzone eingerichtet, die mehrere Straßen im östlichen Teil des Stadtteils umfasst. Dort gelten dieselben Regeln wie auf Fahrradstraßen, allerdings flächendeckend. Gabriele Baier (Grüne) begrüßte die Maßnahme als sinnvollen Beitrag zur Verkehrswende. Christopher Probst (Freie Wähler/ML) äußerte Bedenken, ob die Regelungen klar genug seien, um von allen Verkehrsteilnehmenden richtig verstanden zu werden.

Umsetzung noch 2025

Alle Maßnahmen – mit Ausnahme der Mini-Plaza – sollen noch in diesem Jahr beginnen und abgeschlossen werden. Die Finanzierung erfolgt über das städtische Projekt „I61-NECKARSW“. Die Mittel werden bei Bedarf an den Eigenbetrieb Stadtraumservice ausgezahlt.

Quellen: Sitzung Ausschuss für Technische Betriebe, Bürgerinformationssystem der Stadt Mannheim