Haus der Möglichkeiten, Platz der freien Nutzung, erweiterter Biergarten, Institut der Deutschen Sprache (IDS), Stadtbibliothek Mannheim: Es gibt sprichwörtlich keine Sau, die bei den Überlegungen zur Zukunft der südlichen Platzhälfte in den letzten 20 Jahren nicht durch die Neckarstadt getrieben wurde.
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Nachdem die Ansiedlung der Stadtbibliothek Mannheim auf dieser Fläche eine ganze Weile lang „en vogue“ war, konnte man in den letzten Jahren den Eindruck haben, das IDS sei an diesem Platz bereits „gesetzt“. Der Grund: Die südliche Platzfläche des Messplatzes reiche für eine bedarfsgerechte Stadtbibliothek von der Fläche her nicht aus. Doch – Pustekuchen, zwei neue Entwicklungen geben dieser Tage nun doch wieder (begründete?) Hoffnung, dass die Stadtbibliothek Mannheim auf der südlichen Platzfläche beheimatet wird.
Als Erstes ist zunächst die Machbarkeitsstudie zu nennen, die in nichtöffentlicher Ausschusssitzung im Gemeinderat beraten wurde. Über den Inhalt dieser ominösen Studie war bisher nur gelegentlich in den Medien zu lesen und viel mehr über „Hörensagen“ zu hören. Demnach reiche das Stadthaus N 1 flächenmäßig nicht mehr aus, um eine an den Bedürfnissen der Nutzer orientierte, multimediale Bibliothek der Zukunft dauerhaft zu beherbergen. Das gelte sogar, wenn die im Gebäude möglichen Erweiterungen verwirklicht werden. Der Standort Messplatz wäre hingegen sinnvoll und böte ein erhebliches städtebauliches und funktionales Potenzial für eine solche Nutzung.
Hauchen diese Erkenntnisse aus der Machbarkeitsstudie neues Leben in die Standortdiskussion für die Neckarstadt ein? Es wäre als Entwicklungsperspektive für eine attraktive Neckarstadt sicherlich wünschenswert. Allerdings sollte man dabei nicht die Standorte Innenstadt und Neckarstadt gegeneinander ausspielen. Entscheidend muss sein, wo eine Stadtbibliothek planerisch sinnvoll und bedarfsgerecht gebaut werden kann, ohne durch eine Umsiedlung in die Neckarstadt unnötige Leerstände an anderen Stellen herbeizuführen.
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Die zweite Entwicklung, die neue Bewegung in die Standortfrage bringen könnte, ist der neue Miteigentümer des Stadthaus N 1. Die Mannheimer Unternehmensgruppe Diringer & Scheidel erwarb Ende April einen 50-prozentigen Eigentumsanteil an dem Gebäude. Sie übernahmen ihn von der LBBW Immobilien und der SV Versicherung. Dieses Teileigentum betrifft aber nur Flächen mit wirtschaftlicher Nutzung (und damit nicht öffentliche Bereiche wie Bürgersaal und Stadtbibliothek). Ein bestimmtes Vorhaben sei mit dem Erwerb zunächst nicht verbunden, teilte die Unternehmensgruppe mit. Man darf aber gespannt sein, ob mittelfristige neue Nutzungskonzepte für das Stadthaus nicht auch Einfluss auf die Zukunft der Stadtbibliothek Mannheim im Stadthaus N 1 haben werden.
Eine neue Runde zur (alten) Standortfrage einer Stadtbibliothek Mannheim auf der südlichen Platzfläche ist also wieder eingeleitet. Man darf gespannt sein, wie die Diskussion nun weitergeht. Eines ist auf jeden Fall klar: Fast zehn Jahre nach dem Stadtjubiläum sind wir auf der südlichen Platzhälfte immer noch nicht weiter als davor. Wir sollten alle aufpassen, dass aus dem angedachten „Haus der Möglichkeiten“ am Ende nicht ein „Platz der verpassten Chancen“ wird.
Ein Gastbeitrag von Christian Stalf, Bezirksbeiratsprecher Neckarstadt-West (CDU)
Anm. d. Red.: Der Mannheimer Morgen hat das Thema zwischen der Einreichung des Gastbeitrags und unserer verspäteten Veröffentlichung ebenfalls aufgegriffen und überschreibt den Artikel mit einem Zitat: „Bibliothek besser am Neckar“.
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Haus der Möglichkeiten, Platz der freien Nutzung, erweiterter Biergarten, Institut der Deutschen Sprache (IDS), Stadtbibliothek Mannheim: Es gibt sprichwörtlich keine Sau, die bei den Überlegungen zur Zukunft der südlichen Platzhälfte in den letzten 20 Jahren nicht durch die Neckarstadt getrieben wurde.
Nachdem die Ansiedlung der Stadtbibliothek Mannheim auf dieser Fläche eine ganze Weile lang „en vogue“ war, konnte man in den letzten Jahren den Eindruck haben, das IDS sei an diesem Platz bereits „gesetzt“. Der Grund: Die südliche Platzfläche des Messplatzes reiche für eine bedarfsgerechte Stadtbibliothek von der Fläche her nicht aus. Doch – Pustekuchen, zwei neue Entwicklungen geben dieser Tage nun doch wieder (begründete?) Hoffnung, dass die Stadtbibliothek Mannheim auf der südlichen Platzfläche beheimatet wird.
Als Erstes ist zunächst die Machbarkeitsstudie zu nennen, die in nichtöffentlicher Ausschusssitzung im Gemeinderat beraten wurde. Über den Inhalt dieser ominösen Studie war bisher nur gelegentlich in den Medien zu lesen und viel mehr über „Hörensagen“ zu hören. Demnach reiche das Stadthaus N 1 flächenmäßig nicht mehr aus, um eine an den Bedürfnissen der Nutzer orientierte, multimediale Bibliothek der Zukunft dauerhaft zu beherbergen. Das gelte sogar, wenn die im Gebäude möglichen Erweiterungen verwirklicht werden. Der Standort Messplatz wäre hingegen sinnvoll und böte ein erhebliches städtebauliches und funktionales Potenzial für eine solche Nutzung.
Hauchen diese Erkenntnisse aus der Machbarkeitsstudie neues Leben in die Standortdiskussion für die Neckarstadt ein? Es wäre als Entwicklungsperspektive für eine attraktive Neckarstadt sicherlich wünschenswert. Allerdings sollte man dabei nicht die Standorte Innenstadt und Neckarstadt gegeneinander ausspielen. Entscheidend muss sein, wo eine Stadtbibliothek planerisch sinnvoll und bedarfsgerecht gebaut werden kann, ohne durch eine Umsiedlung in die Neckarstadt unnötige Leerstände an anderen Stellen herbeizuführen.
Die zweite Entwicklung, die neue Bewegung in die Standortfrage bringen könnte, ist der neue Miteigentümer des Stadthaus N 1. Die Mannheimer Unternehmensgruppe Diringer & Scheidel erwarb Ende April einen 50-prozentigen Eigentumsanteil an dem Gebäude. Sie übernahmen ihn von der LBBW Immobilien und der SV Versicherung. Dieses Teileigentum betrifft aber nur Flächen mit wirtschaftlicher Nutzung (und damit nicht öffentliche Bereiche wie Bürgersaal und Stadtbibliothek). Ein bestimmtes Vorhaben sei mit dem Erwerb zunächst nicht verbunden, teilte die Unternehmensgruppe mit. Man darf aber gespannt sein, ob mittelfristige neue Nutzungskonzepte für das Stadthaus nicht auch Einfluss auf die Zukunft der Stadtbibliothek Mannheim im Stadthaus N 1 haben werden.
Eine neue Runde zur (alten) Standortfrage einer Stadtbibliothek Mannheim auf der südlichen Platzfläche ist also wieder eingeleitet. Man darf gespannt sein, wie die Diskussion nun weitergeht. Eines ist auf jeden Fall klar: Fast zehn Jahre nach dem Stadtjubiläum sind wir auf der südlichen Platzhälfte immer noch nicht weiter als davor. Wir sollten alle aufpassen, dass aus dem angedachten „Haus der Möglichkeiten“ am Ende nicht ein „Platz der verpassten Chancen“ wird.
Ein Gastbeitrag von Christian Stalf, Bezirksbeiratsprecher Neckarstadt-West (CDU)
Anm. d. Red.: Der Mannheimer Morgen hat das Thema zwischen der Einreichung des Gastbeitrags und unserer verspäteten Veröffentlichung ebenfalls aufgegriffen und überschreibt den Artikel mit einem Zitat: „Bibliothek besser am Neckar“.
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